Die Industrie- und Handelskammer Erfurt hat sich offen für die Idee eines Auszubildendenwerks gezeigt. Ziel der Kammer sei es, die Attraktivität der dualen Ausbildung zu steigern und potenzielle Auszubildende zu gewinnen, teilte der stellvertretende Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Erfurt, Thomas Fahlbusch am Donnerstag auf Anfrage mit. «Wenn ein Azubi-Werk dieses Ziel verfolgt, stehen wir gern für einen Dialog bereit.»
Zuvor hatte der Bezirksvorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) Hessen-Thüringen, Michael Rudolph die Schaffung eines Azubi-Werkes nach dem Vorbild von Studierendenwerken ins Spiel gebracht. Ziel sei eine soziale Gleichstellung von Studierenden und Auszubildenden.
Ein Azubi-Werk könnte dann günstige Mobilität für die Azubis anbieten und sich um bezahlbaren Wohnraum etwa in den Ballungszentren kümmern, so die Idee. «Das wäre aus unserer Sicht ein Angebot, das die Attraktivität der dualen Ausbildung steigert, aber auch die soziale Situation der jungen Menschen erheblich verbessert», hatte Rudolph gesagt.
Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) und CDU-Spitzenkandidat Mario Voigt hatten sich offen dafür gezeigt. Ramelow betonte aber, dass dies nur zusammen mit den Kammern auf den Weg gebracht werden könnte.
Fahlbusch, der bei der IHK Erfurt auch Abteilungsleiter für Aus- und Weiterbildung ist, erklärte, dass das Vorhaben vor allem an den Thüringer Landesausschuss für Berufsbildung zu adressieren sei, wo alle zuständigen Akteure des Freistaates, die Landesbehörden sowie die Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertreter beteiligt seien.
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