Die Tarifvertragsparteien in Thüringen wollen den Pilotabschluss für die Metall- und Elektroindustrie mit einem Einkommensplus von 5,1 Prozent übernehmen. Das kündigten die IG Metall und der Thüringer Arbeitgeberverband in Erfurt an. Ursprünglich hatte die Gewerkschaft sieben Prozent mehr Geld verlangt.
Der Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Metall- und Elektroindustrie, Matthias Kreft, bezeichnete den Abschluss als Kompromiss in einer wirtschaftlich schwierigen Lage. «Wir haben eine Bewährungsprobe für die Tarifautonomie bestanden.» Die lange Laufzeit von 25 Monaten verschaffe den Unternehmen Planungssicherheit und mache die Belastungen «gerade noch verkraftbar. Wir beraten die Übernahme des Abschlusses zeitnah mit den Gremien», so Kreft.
IG Metall: Noch diese Woche Übernahme möglich
Der Bezirksleiter der IG Metall Mitte, Jörg Köhlinger, sagte, der Pilotabschluss passe zur aktuellen wirtschaftlichen Situation. «Die IG Metall strebt eine zügige Übernahme des Pilotabschlusses für Hessen, Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Thüringen an. Wenn es nach uns geht, können wir das noch in dieser Woche machen», erklärte Köhlinger. In Thüringen unterliegen etwa 20 000 Beschäftigte direkt dem Flächentarifvertrag. Viele Unternehmen, die Haustarifverträge haben, orientieren sich an ihm.
Der Pilotabschluss für Bayern und das Tarifgebiet Nord sieht Lohnerhöhungen von 5,1 Prozent in zwei Stufen vor. Als Erstes soll eine Einmalzahlung von 600 Euro spätestens im Februar 2025 fließen. Die Tabellenerhöhungen sollen in den kommenden beiden Jahren jeweils zum 1. April greifen. Die erste Stufe bringt ein Plus von 2,0 Prozent, die zweite dann 3,1 Prozent. Für Auszubildende wurde eine überproportionale Erhöhung um 140 Euro monatlich vereinbart, die bereits zum Januar 2025 gilt. Sie erhalten keine Einmalzahlung. Insgesamt gibt es elf Metall-Tarifregionen in Deutschland.
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