Studierende in Thüringen leben in Wohnheimen nach Einschätzung der Thüringer Landesregierung verhältnismäßig sicher. In Thüringer Hochschulstädten wie etwa Erfurt, Jena oder Schmalkalden würden weniger Straftaten verübt als in größeren Universitätsstädten wie etwa Berlin, München oder Hamburg, schreibt das Thüringer Innenministerium in einer Antwort auf eine Kleine Anfrage des CDU-Landtagsabgeordneten Raymond Walk. Zudem habe die Landespolizei in den vergangenen Jahren in den Wohnheimen des Studierendenwerks Thüringen auch nur relativ wenige Straftaten erfasst. «Die Sicherheitslage in den Wohnheimen des Studierendenwerks Thüringen wird insgesamt als sehr gut beurteilt», heißt es in der Antwort des Ministeriums.
Das Studierendenwerk Thüringen kümmert sich um die wirtschaftliche, soziale und kulturelle Förderung von etwa 50.000 Studierenden im Freistaat. Es verfügt über eigene Wohnanlagen in Jena, Weimar, Erfurt, Ilmenau, Schmalkalden und Nordhausen. Dort gibt es nach Angaben des Studierendenwerks insgesamt etwa 8000 Wohnheimplätze. Die Plätze in den Wohnheimen sind auch deshalb so beliebt, weil es insbesondere in den Universitätsstädten in Mittelthüringen gerade zum Beginn eines Semesters für viele junge Menschen schwierig ist, eine eigene kleine Wohnung oder ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft zu finden.
In der Antwort des Innenministeriums an Walk heißt es, zwischen 2019 und 2022 seien in allen Wohnheimen des Studierendenwerks insgesamt zwischen etwa 40 und 60 Straftaten jährlich registriert worden. Oft handelte es sich dabei um Diebstähle, teilweise aber auch Körperverletzungen. Auch Drogendelikte tauchen in der Statistik immer wieder auf.
Zudem verweist das Ministerium auf eine Befragung unter etwa 2000 Studierenden, die zum Wintersemester 2023/24 neu in die Wohnheime eingezogen waren. Bei dieser Befragung hätten 92 Prozent der Teilnehmer angegeben, «mit der Sicherheit im Wohnheim seit ihrer Ankunft zufrieden oder sehr zufrieden gewesen zu sein», schreibt das Ministerium an Walk.
Für die gute Sicherheitslage in den Wohnheimen macht das Ministerium mehrere Faktoren verantwortlich. In einigen Wohnheimen gebe es nachts oder am Wochenende Streifen durch Sicherheitsdienste. Vor allem aber seien für die Anlagen feste Ansprechpartner bestimmt worden, die auch regelmäßig vor Ort seien. «Des Weiteren existieren zahlreiche ehrenamtliche, studentische Wohntutoren und Wohntutorinnen als zusätzliche Kontakt- und Ansprechpersonen in den Wohnheimen», heißt es in der Antwort des Ministeriums.
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