Sie kommen meist in der Nacht und schlagen sich den Magen aktuell auch in Thüringens Kleingärten voll: Nacktschnecken bringen Hobbygärtner gerade besonders zum Haareraufen. «Es ist dieses Jahr ganz massiv mit den Schnecken», sagt der Landesfachberater des Landesverbands Thüringen der Gartenfreunde Bernd Reinboth. Witterungsbedingt seien die schleimigen Kriecher verstärkt unterwegs. «Beim feuchtwarmen Wetter sind die Schnecken so richtig aktiv», erklärt Reinboth, der im eigenen Garten auch mit den Tieren hadert.
Was also tun, um Erdbeeren und Salate vor den gefräßigen Weichtieren zu schützen? Es gebe viele Hausmittel und Methoden mit Vor- und Nachteilen, sagt Reinboth. Wer aber auf den Einsatz von Schneckenkorn, also Gift, verzichten wolle, dem helfe nur: ablesen, einsammeln und entsorgen. Eine Empfehlung des Fachmanns sind Tagetes. Schnecken finden Reinboth zufolge an der Studentenblume besonderen Geschmack. «Pflanzt man diese an die Ränder, lenkt man die Schnecken damit vielleicht von den Gemüsepflanzen ab.» Überhaupt keine Schnecken im Garten zu haben, sei aber ein unrealistisches Ziel.
Auch Helfer im Garten
Zumal die Tiere auch nicht nur als Schädlinge wahrgenommen werden sollten, wie etwa der Naturschutzbund (Nabu) Thüringen betont. Schnecken seien der «Gesundheitsdienst im Garten», heißt es auf der Website der Naturschutzorganisation. Schnecken fressen demnach auch verwesende Pflanzenteile und tote Tiere, zersetzen Pflanzenreste und unterstützen so die Humusbildung.
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