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Finanzielle Probleme bei Thüringen Alpin GmbH und Winterwelt Schmiedefeld

Ski- und Snowboardfahrer auf den Pisten und Liften der Skiarena Silbersattel Steinach. / Foto: Michael Reichel/dpa
Ski- und Snowboardfahrer auf den Pisten und Liften der Skiarena Silbersattel Steinach. / Foto: Michael Reichel/dpa

Zu wenig Schnee, zu mild: Die Saison für Skifahrer war im vergangenen Winter in Thüringen kurz. Das wirkte sich auf einen bekannten Betreiber von Skigebieten negativ aus.

Die Thüringen Alpin GmbH als Beitreiber der Skiarena Silbersattel und die Winterwelt Schmiedefeld hat unter dem kurzen Winter gelitten und ist in finanzielle Schieflage geraten. Das Amtsgericht Meiningen habe die vorläufige Insolvenzverwaltung angeordnet, teilte Rechtsanwalt Kai Dellit von der hww hermann wienberg wilhelm am Mittwoch in Erfurt mit. Er sei zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt worden.  Die Thüringen Alpin GmbH betreibe mit zuletzt zehn Angestellten und 34 Saisonkräften die beiden Skigebiete im Thüringer Wald. 

Die Skiarena Silbersattel am 842 Meter hohen Fellberg in Steinach sei mit acht Strecken das größte alpine Skigebiet in Thüringen. Die Winterwelt Schmiedefeld verfüge über zwei Pisten, einen Funpark sowie ein Kinder- und ein Rodelland. Wegen der milden Temperaturen und zu wenig Schnee seien in der letzten Saison deutlich weniger Gäste gekommen, so der vorläufige Insolvenzverwalter. 

Die Insolvenz zeige einmal mehr, «dass ein überwiegend auf den Wintertourismus ausgerichtetes Betreibermodell nicht mehr tragfähig ist», erklärte ein Sprecher des Thüringer Wirtschaftsministeriums. An einer ganzjährigen Nutzbarkeit touristischer Infrastrukturen führe deshalb auch in den bisher schneesicheren Lagen der Thüringer Mittelgebirge kein Weg mehr vorbei. 

Das Wirtschaftsministerium habe der Stadt Steinach als Eigentümerin des Skilifts deshalb im Januar 2024 Fördermittel für den Umbau und die Neuausrichtung der Skiarena Silbersattel zu einem Erlebnis- und Aktivpark zugesagt. Damit solle eine Ganzjahresnutzung ermöglicht werden. Ziel der Investition sei es, «den Betrieb dieser touristischen bedeutsamen Attraktion dauerhaft zu sichern, auch unter Berücksichtigung künftig immer kürzerer und milderer Winter», so der Sprecher. Die Insolvenz des von der Stadt beauftragten Betreibers habe keine Auswirkung auf die Förderzusage des Ministeriums. 

Der Skibetrieb sei bereits Mitte Februar eingestellt worden, erklärte der Geschäftsführer des Unternehmens, Axel Müller. «Es fehlt uns nun das Geld, um über die umsatzschwachen Sommermonate zu kommen.» Außerhalb der Wintersaison werde die Skiarena Silbersattel als Bike-Arena genutzt. Sie sei weiterhin für Besucher geöffnet. 

Ziel des Insolvenzverfahrens sei die Sanierung des Unternehmens. Derzeit würden alle Möglichkeiten geprüft. Er sei «optimistisch, dass die Sanierung mit Unterstützung der Kommunen, in denen die Liftanlagen betrieben werden, und dem Freistaat Thüringen gelingen wird», erklärte Dellit. 

Es handelt sich bei hww hermann wienberg wilhelm nach eigenen Angaben um eine Dienstleistungsgesellschaft für Rechtsberatung, Sanierung und Restrukturierung.

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