Die Deutsche Unesco-Kommission ruft zum Engagement für Demokratie, Vielfalt und Frieden auf. «Derzeit geraten Frieden und Freiheit, Rechtsstaatlichkeit und liberale Demokratien weltweit immer stärker in Bedrängnis», erklärte deren Präsidentin Maria Böhmer laut einer Mitteilung am Freitag in Erfurt nach der Mitgliederversammlung der Organisation. Auch in Deutschland würden in Teilen der Gesellschaft demokratische Grundwerte und die grundgesetzliche Gleichheit infrage gestellt. «Wir erleben, wie sich Gewalt, Hetze, Diskriminierung, Antisemitismus, Muslimfeindlichkeit, Antiziganismus, Rassismus und andere Formen von Menschenfeindlichkeit immer hemmungsloser Bahn brechen», so Böhmer.
Wenn die Demokratie bedroht werde, müsse man zusammenstehen. «Wir müssen unsere freie Gesellschaft gegen ihre Feinde verteidigen, gegen all jene, die die Werte und Regeln der Demokratie missachten und sie missbrauchen.»
Zur Deutschen Unesco-Kommission gehören viele Dutzende Mitglieder. Dabei sind etwa Beauftragte der Bundesregierung und der Kultus- und Wissenschaftsministerien der Länder sowie von der Mitgliederversammlung gewählte Vertreterinnen und Vertreter von Institutionen und gewählte Expertinnen und Experten. In Erfurt wurden im vergangenen Jahr Bauten des jüdisch-mittelalterlichen Erbes der Landeshauptstadt Thüringens in die Welterbe-Liste der Unesco aufgenommen.
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