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Kontakte zu Zuwanderern in Thüringen weniger verbreitet als im Westen

Freundschaften und andere nähere private Kontakte zu Zuwanderern sind in der Thüringer Bevölkerung weniger verbreitet als in anderen Bundesländern. / Foto: Martin Schutt/dpa
Freundschaften und andere nähere private Kontakte zu Zuwanderern sind in der Thüringer Bevölkerung weniger verbreitet als in anderen Bundesländern. / Foto: Martin Schutt/dpa

Zuwanderung in nennenswertem Ausmaß gibt es in Thüringen erst seit relativ kurzer Zeit. Ein Bericht untersucht, wie weit das Miteinander von Einheimischen und Ausländern gediehen ist.

Freundschaften und andere nähere private Kontakte zu Zuwanderern sind in der Thüringer Bevölkerung weniger verbreitet als in anderen Bundesländern. Wie aus dem aktuellen Thüringer Zuwanderungs- und Integrationsbericht hervorgeht, hat knapp ein Viertel der Einheimischen im Freundes- oder Bekanntenkreis Menschen, die aus dem Ausland eingewandert sind. In den westdeutschen Bundesländern trifft das laut Bericht hingegen auf etwa die Hälfte der Bevölkerung zu, in den anderen ostdeutschen Bundesländer inklusive Berlin immerhin auf ein Drittel.

In dem Bericht sind Zahlen des Integrationsbarometers ausgewertet worden, für das bundesweit 4996 Menschen befragt wurden, darunter 503 in Thüringen. Etwa 42 Prozent der Thüringer haben demnach in ihrem privaten Umfeld nie oder nur selten Kontakt zu Menschen, die zugewandert sind. In Westdeutschland trifft das nur auf etwa 25 Prozent der Einheimischen zu.

Sprachbarrieren erschweren Kontakte

Ein Grund für die wenig ausgeprägten Kontakte zwischen Einheimischen und Zuwanderern ist laut Bericht der Umstand, dass es erst seit wenigen Jahren eine zahlenmäßig größere Zuwanderung aus dem Ausland nach Thüringen gibt. Generell sei der Anteil der Zugewanderten an der Gesamtbevölkerung in Ostdeutschland weiter deutlich geringer als in Westdeutschland.

«Menschen, die erst seit Kurzem in Deutschland sind, haben oft noch keine guten Bedingungen, um Kontakt zur eingesessenen Bevölkerung aufzubauen», heißt es in dem Papier. «Räumliche Isolation, zum Beispiel durch das Wohnen in Erstaufnahmeeinrichtungen, Sprachbarrieren und fehlende Begegnungsräume bei der Arbeit, im Bildungskontext und anderes hemmen die Kontaktaufnahme in der ersten Phase nach der Zuwanderung.»

Der Bericht soll nach Angaben der Landesbeauftragten für Integration, Migration und Flüchtlinge, Mirjam Kruppa, Fakten liefern, um fundiert über Migration diskutieren zu können. Der Vorgängerbericht war 2019 vorgelegt worden.

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