Thüringens BSW-Chefin Katja Wolf sieht im Abschneiden ihrer Partei bei der Europawahl Rückenwind - für die Landtagswahl im Herbst. «Das ist für uns natürlich ein großer Erfolg. Mit dem ich in der Größenordnung auch nicht gerechnet habe», sagte Wolf am Montag der Deutschen Presse-Agentur in Erfurt. Das Bündnis Sahra Wagenknecht erreichte bei der Europawahl in Thüringen am Sonntag aus dem Stand 15 Prozent und landete damit auf Platz drei.
Wolf erkennt Hoffnungen
Das Ergebnis packe ihrer Partei auch eine große Verantwortung auf die Schultern, sagte Wolf. Man wolle daran arbeiten, dass man bei der Landtagswahl am 1. September mindestens ein ähnliches Ergebnis erreichen werde. «Das ist gleichzeitig eine Verantwortung und Rückenwind.» Es sei für sie spürbar, dass ihre Partei für die Menschen eine große Hoffnung sei und eine demokratische Alternative.
AfD-Wähler gewinnen
Mit Blick auf das Abschneiden der AfD sagte Wolf, dass diese Partei in Umfragen zur Landtagswahl in Thüringen auch schon bei höheren Werten lag. Es sei schwer zu sagen, ob es gelungen sei, potenzielle AfD-Wähler «wieder auf den demokratischen Weg zurückzuführen», sagte sie. «Aber ich würde jetzt an dem Ergebnis der AfD nicht ablesen wollen, dass es nicht gelungen ist.»
Die AfD wurde bei der Europawahl in Thüringen am Sonntag stärkste Kraft und erreichte 30,7 Prozent. Damit verbesserte sie ihr Ergebnis im Vergleich zur Europawahl von 2019 um 8,2 Prozentpunkte. Bei den kommunalen Stichwahlen aber scheiterten alle AfD-Kandidaten - die Partei von Rechtsaußen Björn Höcke konnte mit ihrem Personal kein einziges weiteres Landratsamt oder Rathaus erobern.
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