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Tierische Probleme in Thüringer Städten: Von Tauben und Ratten bis Waschbären und Tigermücken

Tauben sind Symbol des Friedens und der Liebe, doch in der Stadt will sie keiner haben. / Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa
Tauben sind Symbol des Friedens und der Liebe, doch in der Stadt will sie keiner haben. / Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa

Eine Liste von Tierarten, die in Thüringer Orten für Probleme sorgen, werden aufgeführt.

Ob Ratten, Tauben, Minks, Waschbären oder Tigermücken: In Thüringer Städten sorgt die Ausbreitung der unterschiedlichsten Tierarten für Handlungsbedarf. Während mancherorts eingeschleppte Arten eine Rolle spielen, sind es flächendeckend vor allem heimische Tiere, die für Ärger sorgen. «Die meisten Beschwerden kommen ganzjährig über Tauben», sagte Mandy Plickert von der Stadtverwaltung in Weimar. Auch in Jena und Mühlhausen sind die Vögel eines der Dauerthemen. Immer mehr Kommunen setzen auf betreute Taubenschläge, um die Populationen in den Griff zu bekommen - dennoch gibt es vielerorts nach wie vor Unmut über die Vögel.

Wegen ihrer verborgenen Lebensweise deutlich weniger präsent, beschäftigten vielerorts außerdem Ratten die Stadtverwaltungen. So sind die Nager etwa in Suhl, wo es einem Sprecher zufolge ansonsten keine Probleme mit Wildtieren gibt, die einzige Art, die regelmäßig bekämpft wird. Wie auch in Mühlhausen stellen dort professionelle Schädlingsbekämpfer den «Hygieneschädlingen» nach. Zudem gibt es in vielen Städten Bestimmungen zur Eindämmung. Dazu gehören verstärkte Hygiene und Sauberkeit gleichermaßen wie Vorschriften gegen das Füttern, weil etwa herumstehendes Katzenfutter auch für die Schadnager ein gefundenes Fressen ist.

In Weimar hat indes ein Umdenken in Bezug auf den Umgang mit Ratten eingesetzt: «Das Töten von Nagetieren führt nicht dazu, diese langfristig fernzuhalten», sagte Plickert. Weil den überlebenden Tieren mehr Platz und Nahrung zur Verfügung stehe, könne damit sogar das Gegenteil erreicht werden: eine Vergrößerung der Population. Die Ratten hätten sich hervorragend an ein Leben mit den Menschen angepasst. Daher sehe die Weimarer Stadtverwaltung die Lösung eher darin, den Zugang zu Lebensmitteln und Müll zu erschweren und Räumlichkeiten so anzupassen, dass die Nager keine Nahrung mehr fänden.

Unter den Neuankömmlingen aus dem Tierreich spielt in den Städten der Waschbär eine immer größere Rolle. In der Region Jena hätten sich die Tiere in den vergangenen Jahren spürbar vermehrt, auch in Weimar und Erfurt würden Waschbären zunehmend zum Ärgernis, hieß es. Wenngleich auch hier keine Ausrottung mehr möglich sei, würden die Populationen doch bejagt, um sie im Zaum zu halten, hieß es.

Nilgänse sind Nestkonkurrenz für Wanderfalken

Regional gibt es außerdem weitere Problemarten: So hätten in Jena Nilgänse die eigentlich für Wanderfalken eingerichteten Brutplätze an der Stadtkirche besetzt, sagte Sprecherin Stefanie Braune. Als Gegenmaßnahme seien die Öffnungen der Nistplätze verengt worden. Die Verbreitung der Nilgans wird auch in Erfurt kritisch bewertet.

In Jena ist für dieses Jahr zudem ein erneutes Tigermücken-Monitoring angesetzt. Die Stechmücke war dort erstmals 2016 nachgewiesen und umfangreich bekämpft worden, danach seien keine Exemplare mehr entdeckt worden. In Erfurt sind der Stadt zufolge vor allem eingewanderte Zecken problematisch - allerdings eher als Gesundheitsgefahr für Tiere. Zudem werde der Mink - ein Raubtier aus der Familie der Marder - immer öfter gesichtet.

Auch Zierfische in Teichen sind Problem

In den Gewässern hat die Stadt Weimar unter anderem mit ausgesetzten Zierfischen zu kämpfen, die einheimische Arten verdrängen können - auch die chinesische Teichmuschel sorge derzeit für Probleme. In Erfurt sei der Kamberkrebs, der die Krebspest übertrage, bereits weitverbreitet. Schmuckschildkröte und Blaubandbärbling kämen derzeit nur vereinzelt vor.

Nur vereinzelt gibt es Arten, die sich besser in das städtische Umfeld einfügen: So werden Jena und Erfurt schon einiger Zeit von Nutrias bevölkert. «Diese stellen in Jena derzeit kein Problem dar», erklärte Braune.

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