An der Fossilienlagerstätte Bromacker im Thüringer Wald wird wieder gegraben. Ein internationales Team aus rund 40 Wissenschaftlern begibt sich bei der diesjährigen Sommergrabung bis zum 9. August wieder auf die Suche nach Überbleibseln von Ursauriern und anderen Spuren aus einer längst vergangenen Zeit, wie die Friedenstein Stiftung Gotha mitteilte. Die Forscher, die eine 290 Millionen Jahre alte Welt zutage fördern wollen, kommen den Angaben nach unter anderem aus Italien, Frankreich, Kanada und den Niederlanden.
Der Bromacker (Kreis Gotha) gehört zu den weltweit bedeutsamsten Fossilienlagerstätten mit Skelettfunden von Ursauriern. Diese geben Aufschluss über die Evolution der Pflanzenfresser und moderne Landwirbeltier-Ökosysteme. Im vergangenen Jahr haben Forscher dort mehr als 300 Funde gemacht - darunter waren unter anderem auch drei Teilskelette und Knochen von seltenen Ursaurierarten. Gefunden wurden bei der letzten Grabung zudem Fährten und Schwimmspuren sowie weitere Relikte von Pflanzen, Insekten, Gliederfüßern und Wirbeltieren.
Für Interessierte gibt es auch bei dieser vierten Sommergrabung wieder Gelegenheiten, den Wissenschaftlern über die Schulter zu schauen. Angeboten werden den Angaben nach deutsche und englische Führungen an der Grabungsstelle sowie spezielle Veranstaltungen für Kinder und Familientage.
Die Grabungen am Bromacker sind Teil eines interdisziplinären Forschungsprojektes, das bis 2025 laufen soll. Dafür arbeiten seit 2020 die Stiftung Schloss Friedenstein Gotha, die Friedrich-Schiller-Uni in Jena und der Unesco Global Geopark Thüringen Inselsberg-Drei Gleichen und das Museum für Naturkunde Berlin zusammen.
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