Erfurt (dpa/th) - Viele neue Gesichter in Thüringens Rathäusern und Landratsämtern: Die neu gewählten Landräte, Oberbürgermeister und Bürgermeister treten mit Beginn des Juli offiziell ihre Ämter an. Für viele ist es ein Neustart, weil sie bei den Kommunalwahlen Ende Mai oder bei den Stichwahlen am 9. Juni erstmals angetreten waren und gewählt wurden, für andere, erfahrenere ist es eine neue Amtszeit.
Insgesamt starten am Montag 13 Landräte, 5 Oberbürgermeister der kreisfreien Städte sowie 89 Bürgermeister und Oberbürgermeister der kreisangehörigen Städte in ihre sechsjährige Wahlperiode, teilte das Büro des Landeswahlleiters auf dpa-Anfrage mit.
Zu den neuen Gesichtern gehört das Stadtoberhaupt von Erfurt, Andreas Horn (CDU). Er löst den langjährigen SPD-Oberbürgermeister der Landeshauptstadt, Andreas Bausewein, ab. Horn und Bausewein vollziehen den Amtswechsel einträchtig - die Kommunalpolitiker von CDU und SPD haben dazu ins Rathaus geladen.
«Ich bin mir der Verantwortung bewusst»
Andere bekunden öffentlich, dass sie die Herausforderung in der Kommunalpolitik annehmen. Der neue Landrat des Saale-Holzland-Kreises, Johann Waschnewski (CDU), erklärte: «Ich freue mich auf die Aufgaben und bin mir der Verantwortung bewusst.»
Auch andernorts gibt es neue Landräte, darunter Thomas Ahke von den Freien Wählern im Unstrut-Hainich-Kreis oder der ehemalige Bürgermeister Michael Brodführer (CDU), der nun die Geschicke im Wartburgkreis lenkt. Thüringens drittgrößte Stadt Gera hat mit Kurt Dannenberg (CDU) einen neuen Oberbürgermeister.
Vierte Amtszeit für Gothas Oberbürgermeister
Zu den erfahrenen Chefs in den Landratsämtern gehören die SPD-Politiker Antje Schneider-Hochwind im Kyffhäuserkreis oder Onno Eckert im Kreis Gotha, die Parteilose Petra Enders im Ilm-Kreis oder Christiane Schmidt-Rose (CDU) im Weimarer Land. Zu den gestandenen Kommunalpolitikern gehört auch Thomas NItzsche (FDP) in der Universitätsstadt Jena. Gothas Oberbürgermeister Knut Kreuch (SPD) geht bereits in seine vierte Amtszeit.
Viele der Neuen in Rathäusern und Landratsämtern haben es mit Kommunalparlamenten zu tun, in denen die in Thüringen vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestufte AfD starke Bastionen hat, oder sogar die größte Fraktion stellt. Bei den kommunalen Spitzenämtern konnte die AfD dagegen nicht punkten. In keinem der neun Landkreise, in denen AfD-Kandidaten die Stichwahl erreichten, reichte es für einen Sieg.
Bei den Wahlen zu den Kommunalparlamenten in den Kreisen und kreisfreien Städten wurde die CDU stärkste Partei. Sie erhielte landesweit 27,2 Prozent der Stimmen, die AfD 25,8 Prozent. Damit behauptete die CDU in Thüringen ihre Rolle als Kommunalpartei.
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