Erfurt (dpa/th) - Thüringens SPD sieht sich in ihrer Forderung nach 500 Euro Weihnachtsgeld für Grundrentner durch eine Umfrage unterstützt. Eine Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Insa habe ergeben, dass das Vorhaben bei zwei Drittel der Befragten auf Zustimmung stoße, erklärte SPD-Vizefraktionschef Lutz Liebscher in Erfurt. Die jährliche Einmalzahlung soll nach den Vorstellungen der Sozialdemokraten aus der Landeskasse finanziert werden.
In Thüringen lebten 54.000 Grundrentner von weniger als 1.100 Euro im Monat und damit unter der Armutsgrenze, so Liebscher. Eine jährliche Einmalzahlung sei für sie «nicht nur bitter nötig, sondern auch eine Frage des Respekts».
SPD will Rentenniveau anheben
In der Insa-Umfrage unter 1.000 Thüringern ab 18 Jahren im Zeitraum 17. bis 24. Juni hätten sich 66 Prozent der Befragten für ein solches Weihnachtsgeld für Grundrentner ausgesprochen. Unter Anhängern der CDU seien es 64 Prozent, unter Unterstützern der AfD 68 Prozent und der Wagenknecht-Partei BSW 71 Prozent. Am höchsten sei die Zustimmung unter Anhängern der Linken mit 78 Prozent und der SPD mit 76 Prozent. Das Projekt ist nach Angaben von Liebscher trotz hoher Kosten umsetzbar.
Die SPD hatte weitere Vorschläge gemacht, um das niedrige Rentenniveau in Thüringen anzuheben. Die Seeheimer, eine Gruppe innerhalb der Sozialdemokraten, plädierte dafür, den steuerfreien Zuverdienst für Rentnerinnen und Rentner auf monatlich 2.500 Euro anzuheben. Die SPD-Gruppe setzt sich neben einer 13. Rentenzahlung pro Jahr für bessere Zuverdienstmöglichkeiten, neue medizinische Versorgungskonzepte und neue Modelle für die Pflege im Alter ein.
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