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Abbruch drohte: Aue holt Punkt bei Duisburger Skandalspiel

Duisburger Fans stürmen kurz vor Spielende das Spielfeld. / Foto: Revierfoto/dpa
Duisburger Fans stürmen kurz vor Spielende das Spielfeld. / Foto: Revierfoto/dpa

Vermummte Fans drängen in den Innenraum, zünden Pyrotechnik. Die Polizei setzt Reizgas ein. Das letzte Saison-Auswärtsspiel von Aue in Duisburg stand kurz vor dem Abbruch.

In einem von Fan-Ausschreitungen überschatteten letzten Auswärtsspiel der Saison hat der FC Erzgebirge Aue einen Punkt beim MSV Duisburg geholt. Am Ende des für über eine Stunde unterbrochenen und kurz vor dem Abbruch stehenden Spiels beim als Absteiger feststehenden MSV stand es am Sonntag 2:2 (1:0). Damit hat Aue nur noch geringe Chancen, sich als Vierter der 3. Fußball-Liga direkt für den DFB-Pokal zu qualifizieren. Der Rückstand auf den aktuellen Vierten, Dynamo Dresden, beträgt einen Spieltag vor dem Saisonende zwei Punkte.

Sean Seitz (43. Minute) und Marvin Stefaniak (61.) hatten Aue in Führung gebracht, Alexander Esswein (57.) und Ahmet Engin (64./Foulelfmeter) jeweils ausgeglichen. In der 84. Minute drangen dann zahlreiche MSV-Fans aus ihrem Block in den Innenraum, warfen eine Werbebande um und zündeten Pyrotechnik. Schiedsrichter Assad Nouhoum schickte beide Teams sofort in die Kabine. Die Polizei trieb die frustrierten Anhänger mit Einsatz von Reizgas zurück in den Block. Nach einer Unterbrechung von rund einer Stunde und sechs Minuten wurde das Spiel fortgesetzt.

«Die Polizei hat gesagt, es kann gespielt werden. Der Schiedsrichter hat dann gesagt, es wird gespielt. Das ist überhaupt nicht verantwortungsvoll den Spielern gegenüber. Wir haben eine Stunde gestanden, das kann nicht gesundheitsfördernd sein», sagte Aues Sportchef Matthias Heidrich bei «MagentaSport». «Es fühlt sich falsch an, hier noch gespielt zu haben.»

Zuvor hatten die 11.508 Fans in Duisburg aus Protest gegen den Abstieg größtenteils auf Unterstützung verzichtet und ihr Team oftmals mit höhnischem Applaus bedacht. «Das fühlt sich selbst als Gegner komisch an», räumte Heidrich in der Halbzeit ein.

Duisburgs Interimstrainer Uwe Schubert war in der Unterbrechung in die Kurve gegangen und hatte die Fans zur Vernunft aufgefordert. «Lasst uns die letzten Minuten im Profifußball vernünftig über die Bühne bringen», sagte Schubert. Rund 35 Minuten nach dem Platzsturm verließen die meisten Anhänger den Fanblock hinter dem Tor. Schließlich konnte das Spiel noch sportlich zu Ende gebracht werden, somit blieb den Teams eine Entscheidung über den Ausgang am Grünen Tisch durch das DFB-Sportgericht erspart. Ein Nachspiel dürften die Ausschreitungen aber in jedem Fall haben.

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