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Abrissarbeiten am Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark gestartet

Der Abriss des Stadions ist umstritten. / Foto: Jens Kalaene/dpa
Der Abriss des Stadions ist umstritten. / Foto: Jens Kalaene/dpa

Die kontroversen Abrissarbeiten am Berliner Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark haben begonnen, trotz rechtlicher Bedenken zum Artenschutz.

Die umstrittenen Abrissarbeiten am geschichtsträchtigen Berliner Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark laufen. Am Dienstag rollten Bagger an das Stadion im Prenzlauer Berg und begannen Gebäude auf der Anlage abzutragen. «Der Abriss hat heute früh begonnen, so habe ich die Nachricht bekommen von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung», bestätigte Innen- und Sportsenatorin Iris Spranger (SPD) bei einer Pressekonferenz des Senats.

Der Verband NaturFreunde Berlin hatte zuvor angekündigt, einen Eilantrag an das Berliner Verwaltungsgericht stellen zu wollen, um Abrissarbeiten am Stadion zu stoppen, bis der Artenschutz im Sportpark ausreichend berücksichtigt worden sei. Es geht dabei um Ausgleichsmaßnahmen zur dauerhaften Sicherung der Brutplätze von Vögeln und Fledermäusen. Das Gericht bestätigte einen Eingang eines solchen Antrags am Dienstag nicht.

Spranger: Vorerst keine Auswirkungen auf den Abriss

Auch Spranger hatte keine Kenntnis, ob der Antrag schon eingegangen war. Sie sagte dazu: «Ich muss Ihnen sagen, die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung hat immer sehr, sehr ordentlich gearbeitet, gerade auch in dem Bereich. Wir werden sehen, ob der Eilantrag vom Gericht überhaupt angenommen wird», sagte die 63-Jährige. «Laut dem Staatssekretär und auch laut dem Senator hat das jetzt erstmal keinerlei Auswirkungen auf den Abriss.»

Auf dem Gelände soll ein neues Stadion mit einer Sitzkapazität von 20.000 Plätzen als Kernstück des neuen Sportparks gebaut werden. Der Senat plant eine voll inklusive Anlage im Ortsteil Prenzlauer Berg. Auf der riesigen Fläche sind unter anderem weitere Tennis-, Fußball- und Volleyballplätze vorgesehen. Außerdem soll eine neue Multisporthalle entstehen.

Historische Sportstätte

Das Projekt wird aus verschiedenen Gründen kritisiert. Alleine der Abriss und Neubau des Stadions sollen mittlerweile 182 Millionen Euro kosten und damit gut doppelt so viel wie anfangs geplant. Die Bürgerinitiative Jahnsportpark sammelte in einer Petition über 14.000 Unterschriften, um die Maßnahmen zu verhindern. Aus ihrer Sicht seien ein Abriss und Neubau des Jahnstadions weder nötig noch finanziell nachhaltig. 

Der Jahn-Sportpark ist eine der historischsten Sportstätten der Leichtathletik-Geschichte. Uwe John warf 1984 im Berliner Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark als bislang einziger Mann den Speer über die 100-Meter-Marke. Die Damen liefen am Ort des ehemaligen preußischen Exerzierplatzes gleich dreimal ein Weltrekord über 100 Meter.

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