Marco Rose möchte das nächste Level anpeilen. Nach dem Pokalsieg 2023, dem Supercup und dem knappen Aus gegen den späteren Champions-League-Sieger Real Madrid plant er eine noch bessere Saison. «Wir spüren, dass noch mehr geht und wir auch immer mehr wollen», sagte Rose nach seiner vorzeitigen Vertragsverlängerung bis 30. Juni 2026. Dennoch verblüfft die Laufzeit von nur einem weiteren Jahr. Immerhin verbuchte der 47-Jährige seit seiner Amtsübernahme im September 2022 in 86 Pflichtspielen 53 Siege. Mit einem Punkteschnitt von 2,01 hat der gebürtige Leipziger den besten Wert aller Bundesliga-Trainer von RB.
Allerdings ist er vom Typ her kein Trainer, der auf langfristige Verträge mit vielen Sicherheiten setzt. Das zeigten bereits seine vergangenen Stationen. Er lebt und arbeitet lieber im Hier und Jetzt. Ihm ist es viel wichtiger, dass er Erfolg und Leistung auch planen kann. Dafür braucht er personelle Sicherheiten - und Unterschiedsspieler.
Rose will keinen neuen XXL-Umbruch
Einen erneuten Riesenumbruch wie im vergangenen Sommer mit dem Abgang der vier Leistungsträger Christopher Nkunku, Josko Gvardiol, Dominik Szoboszlai und Konrad Laimer wollte er nicht noch einmal hinnehmen. Für das, was Leipzig nun noch fehle, «brauchst du Kontinuität», sagte Rose vor einigen Wochen. Zu diesem Zeitpunkt war er mit der AC Mailand in Verbindung gebracht worden. Kommentieren wollte er es nicht. Doch er fühle sich «sehr wohl und, wenn es die andere Seite will, bin ich gern noch nächstes Jahr hier», sagte er zu seiner Zukunft in Leipzig.
Mittlerweile kann er für die kommende Saison weiter mit Stürmer Benjamin Sesko planen, der bis 2029 verlängerte - mit Ausstiegsklausel. Zuvor unterschrieben Nationalspieler Benjamin Henrichs, Peter Gulacsi sowie Amadou Haidara neue Verträge und es kommt neben dem belgischen Torhüter Maarten Vandevoordt mit dem Schalker Assan Ouédraogo ein hochtalentierter Youngster hinzu. «Der Verein arbeitet im Hintergrund daran, dass wir wieder eine schlagkräftige Truppe aufstellen», meinte Rose, der auch eine Verlängerung der PSG-Leihe Xavi Simons anstrebt. Dessen Zukunft und die von Spaniens Dani Olmo werden erst nach der EM geklärt.
«Wir haben in den letzten knapp zwei Jahren gemeinsam viele Erfolge feiern können, Titel geholt und uns jeweils für die Champions League qualifiziert. Daran hat Marco einen entscheidenden Anteil und wir möchten mit ihm auch in Zukunft unsere ehrgeizigen Ziele angehen», sagte RB-Geschäftsführer Johann Plenge. Sportdirektor Rouven Schröder, der in Kürze mit Marcel Schäfer als Sportvorstand einen neuen Vorgesetzten bekommen soll, war inmitten der Saisonplanungen erleichtert: «Zu diesem Zeitpunkt Klarheit in der Trainerfrage zu haben, hilft uns auch im Hinblick auf andere, wichtige Personalien.»
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