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Gewalt in der Regionalliga: 155 verletzte Beamte

Claus-Dieter «Pele» Wollitz kommt ins Stadion der Freundschaft. / Foto: Robert Michael/dpa
Claus-Dieter «Pele» Wollitz kommt ins Stadion der Freundschaft. / Foto: Robert Michael/dpa

Trainer Claus-Dieter Wollitz von Energie Cottbus kritisiert die Gewalt und Bedrohung beim Spitzenspiel gegen BFC Dynamo scharf.

Gewalt auf dem Feld, Pöbeleien gegen Energie-Trainer Claus-Dieter Wollitz und 155 verletzte Polizei-Beamte: Die Regionalliga-Partie zwischen dem BFC Dynamo und Energie Cottbus hat für unrühmliche Schlagzeilen gesorgt. «Insgesamt wurden 155 Polizeikräfte verletzt: 43 Kräfte der Polizei Berlin und 73 Kräfte der Bundespolizei bei den Einsätzen von Reizgas, 28 Polizeikräfte der Bundespolizei bei Angriffen und elf Dienstkräfte der Bundespolizei durch Pyrotechnik», teilte die Polizei am Sonntagnachmittag mit.

Bereits während des 2:0-Sieges, mit dem die Gäste aus der Lausitz dem BFC alle Aufstiegschancen nahmen, musste die Partie am Samstag wegen Ausschreitungen in den Fanblocks rund 16 Minuten unterbrochen werden. Wollitz kritisierte dabei die fehlende Sicherheit im Stadion, obwohl die Begegnung zuvor zum Hochsicherheitsspiel eingestuft worden war. «Dass ich bepöbelt werde, bin ich ja gewohnt, speziell hier. Aber, dass man Angst haben muss, dass man mit Steinen schon während des Spiels beschmissen wird, dass man bedroht wird, ist in meinem System 2024 nicht vorstellbar. Das ist nicht mehr Aggression, das ist weit drüber», sagte der Trainer dem MDR.

«Wenn wir zehn Spieltage vor Schluss beim BFC gespielt hätten, wäre ich hier niemals mitgefahren, weil mein Leben und meine Verantwortung gegenüber meiner Familie, meinen Spielern und meinen Freunden ist mir wichtiger, weil, wenn man so bedroht wird, weiß man nicht, wie weit diese Menschen gehen», sagte der 58-Jährige.

Der BFC Dynamo widersprach dem Energie-Trainer am Sonntagnachmittag. «Die Behauptung, während der Partie mit Steinen beworfen worden zu sein, entbehrt jeglicher Grundlage», heißt es einer Pressemitteilung, «sowohl während der Erwärmungsphase als auch im Verlauf des Spiels wurde die Trainerbank der Gäste zusätzlich von zwei Ordnern abgesichert».

Der DDR-Serienmeister beruft sich zudem auf einen Verantwortlichen des Nordostdeutschen Fußball-Verbands (NOFV) sowie dessen Geschäftsführer Till Dahlitz, die keine angeblichen Steinwürfe bestätigten. Zugleich kritisierte der Verein das Verhalten von Wollitz: «Herr Wollitz ist für sein teilweise überemotionales und provokantes Verhalten am Spielfeldrand gegenüber Schiedsrichtern und Vertretern anderer Vereine bekannt. Warum er jetzt und in der Vergangenheit regelmäßig den BFC Dynamo und seine Fans diskreditiert, als auch das Sicherheitskonzept und den Verband im Vorfeld der Partie kritisiert hat sowie Ordnungskräfte und Mitarbeiter des BFC Dynamo beleidigte, irritiert uns sehr.»

Insgesamt wurden 62 Strafanzeigen gestellt, 74 Personen wurden freiheitsbeschränkenden beziehungsweise -entziehenden Maßnahmen unterzogen, wie die Polizei schrieb. Nach dem Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurden die Personen entlassen.

Die Berliner Krawalle hatten Dimensionen, wie sie zuletzt am 16. Mai 2021 in Dresden zu verzeichnen waren. Dort hatte es nach dem Aufstieg von Dynamo in die 2. Bundesliga vor dem Stadion massive Ausschreitungen gegeben, bei denen unter anderen 184 Polizei-Beamte verletzt worden waren.

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