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Weißstorchpopulation in Thüringen fast verdoppelt

Mehr Brutpaare als im vergangenen Jahr zählten die Naturschützer vom Nabu Thüringen im Freistaat. (Archivbild) / Foto: Michael Reichel/dpa
Mehr Brutpaare als im vergangenen Jahr zählten die Naturschützer vom Nabu Thüringen im Freistaat. (Archivbild) / Foto: Michael Reichel/dpa

Nabu beobachtet Anstieg in der Anzahl der Weißstorchbrutpaare in Thüringen. Erfolge durch technische Nachbesserungen und erhöhte Lebenserwartung.

Immer mehr Weißstörche zählt die Naturschutzorganisation Nabu in Thüringen. In diesem Jahr haben demnach Weißstorchenpaare 180 Nester besetzt und 333 Jungstörche aufgezogen.

«Damit hat sich die Zahl der Weißstorchbrutpaare in den letzten fünf Jahren fast verdoppelt. Das sind insgesamt 30 Brutpaare mehr als im letzten Jahr und ist mit Abstand die bisher höchste Anzahl an Weißstorchbruten in Thüringen seit 1963», sagt Klaus Schmidt, ein Storchenexperte des Nabu Thüringen.

Technische Nachbesserung hilft den Vögeln

Schmidt beobachtet schon seit 1963 die Population des Weißstorchs (Ciconia ciconia). «Anfangs waren die Brutvorkommen leicht zu überblicken, da es nur vier bis sieben besetzte Horste im gesamten Land gab», so Schmidt.

Damals habe die Gefahr bestanden, dass die Störche in Thüringen aussterben. Inzwischen habe sich ihr Bestand stabilisiert, auch weil Strommasten vogelsicher gemacht worden seien. Zunächst hatten sich ehrenamtliche Naturschützer für die Umrüstung eingesetzt, um Tieren den Stromtod zu ersparen. «Seit 2012 ist das nun gesetzliche Pflicht für alle Energiebetriebe in Deutschland. Dadurch hat sich die Lebenserwartung der Störche, der Milane, Uhus und anderer Großvögel wesentlich erhöht», sagt Schmidt.

Längeres Leben, häufiger Nachwuchs

Auch die Lebenserwartung von beringten Störchen in Thüringen sei gestiegen. Im Zeitraum von 1991 bis 2014 lag das Durchschnittsalter der 156 Brutstörche bei 5,2 Jahren. Die Zahl liege für zwischen 2020 und 2024 bei weiteren 257 kontrollierten Störchen bei 8,1 Jahren. Dadurch, dass die Störche älter werden, können sie laut Nabu doppelt so häufig brüten wie in früheren Jahrzehnten. Das sei eine Erklärung für den Bestandsanstieg im vergangenen Jahrzehnt.

Die meisten Storchennester zählten die ehrenamtlichen Helfer im Wartburgkreis mit 53. In Landkreis Schmalkalden-Meiningen waren es demnach 24, und in den Landkreisen Gotha 21 und Sömmerda 20. Besonders erfolgreich waren die Weißstörche bei der Jungenaufzucht im Thüringer Becken, vor allem verglichen mit Ost- und Südthüringen. Bessere Nahrungsangebote, aber auch das Wetter könnten dabei eine Rolle spielen.

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