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Bergwacht warnt vor eisigen Wanderwegen - und zieht Bilanz

Die Thüringer Bergwacht wird häufiger zu Einsätzen gerufen. (Archivbild) / Foto: Michael Reichel/dpa
Die Thüringer Bergwacht wird häufiger zu Einsätzen gerufen. (Archivbild) / Foto: Michael Reichel/dpa

Aus brenzligen alpinen Situationen müssen Bergfreunde in Thüringen eher selten gerettet werden. Die Bergwacht hat dennoch viel zu tun. Im Winter macht vor allem eine Entwicklung Sorgen.

Mit der nahenden Wintersaison hat die Bergwacht in Thüringen besonders die Wanderwege im Blick. «Es ist schon bemerkbar, dass weniger Schnee fällt und wir weniger Skiunfälle haben», sagte Daniel Fritzsche vom Deutschen Roten Kreuz in Thüringen. Die Menschen gingen aber trotzdem in die Natur und damit steige die Zahl der Wanderunfälle. Die Wanderwege in den Wäldern seien oft stark vereist. «In Kammlagen des Thüringer Waldes ist das teils eine zentimeterdicke Eisschicht», warnte Fritzsche. 

Generell verzeichnet die Bergwacht in Thüringen steigende Einsatzzahlen. «Wir merken, dass mehr Touristen im Thüringer Wald sind und auch mehr Veranstaltungen durchgeführt werden», so Fritzsche. Im Sommer 2024 seien 455 Einsätze registriert worden, im Sommer 2023 seien es nur 373 gewesen. In 94 Fällen hätten in diesem Sommer Menschen an den Rettungsdienst übergeben werden müssen, im Vorjahr seien es 70 gewesen. 

«Die Bergwacht hatte mehr Arbeit, auch mit schwer verletzten Patienten», sagte Fritzsche. Der Anstieg beruhe zum einen auf mehr Einsätzen bei Sportveranstaltungen wie etwa dem Rennsteiglauf, Sommerbiathlon oder Mountainbike-Events, wo die Bergwacht Sanitätsdienste mache. Dort sei die Zahl der Einsätze von 113 auf 210 gestiegen. 

Außerdem sei die Bergwacht 112 Mal zu Einsätzen beim Wandern gerufen worden, im Vorjahr sei das nur 84 Mal vorgekommen. Es komme öfter vor, das Leute Kreislaufprobleme bekämen, weil sie nicht fit genug für Tagestouren seien, sagte Fritzsche. Einige verliefen sich auch im Nebel und seien in Gebieten mit wenigen Markierungen unterwegs. 

Zurückgegangen sei hingegen die Zahl der Fahrradunfälle von 97 auf 83. Hier mache sich die insolvenzbedingte Schließung der Bike-Arena Silbersattel Ende Juni bemerkbar. Im Gebiet Sonneberg, wo die Bike-Arena liegt, hätten sich die Einsatzzahlen halbiert. Kletterunfälle registriert die Bergwacht laut Fritzsche nur selten. In diesem Jahr seien es drei Einsätze gewesen. Davon sei aber ein Unfall bei Stützerbach tödlich ausgegangen. 

Besonders in Erinnerung bleibe die medial viel beachtete Suche nach einer vermissten Frau in Lauscha, die ihr Baby in einem Ferienhaus zurückgelassen hatte. Hier habe die Bergwacht die Suche auch mit Drohnen unterstützt. Außerdem sei eine Frau in Breitungen in die oberste Krone einer Buche geklettert und habe von dort gerettet werden müssen.

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