Bei großangelegten Durchsuchungen in Frankreich und mehreren deutschen Bundesländern sind 19 Tatverdächtige in Gewahrsam genommen worden. Sie stehen im Verdacht des Erwerbs, des Besitzes und der Verbreitung von kinder- und jugendpornografischen Materialien, wie die Staatsanwaltschaft Hannover und die Polizeidirektion Hannover am Mittwoch gemeinsam mitteilten.
Am vergangenen Sonntag durchsuchten die Ermittler im französischen Elsass Hotelzimmer und Fahrzeuge von zwölf deutschen und zwei US-amerikanischen Tatverdächtigen im Alter von 36 bis 74 Jahren. Zeitgleich durchsuchten Einsatzkräfte den Angaben zufolge in Niedersachsen, Baden-Württemberg, Berlin, Brandenburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt und Thüringen Wohnungen und Arbeitsstätten. Fünf weitere Tatverdächtige wurden an ihrem Wohnsitz in Deutschland angetroffen. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen kamen sie alle auf freien Fuß.
An den Maßnahmen waren rund 100 französische und 200 deutsche Beamte beteiligt. Eine Vielzahl von Beweismitteln, darunter vor allem Datenträger, wurden aufgefunden. 26 Objekte sowie sechs Fahrzeuge wurden durchsucht. Bei ersten Überprüfungen von Smartphones, Tablets und Laptops wurden demnach Daten festgestellt, die die Verdachtsmomente wegen des Besitzes kinder- und jugendpornografischen Materials gegen einige Männer erhärteten.
Einige Beschuldigte hätten bereits Teilgeständnisse abgelegt und sich gegenseitig belastet, hieß es weiter. Nach bisherigen Erkenntnissen der Ermittler waren bei den Einsätzen vor Ort keine Kinder und Jugendlichen konkret gefährdet. Die Staatsanwaltschaft und die Polizei sprachen von einem Schlag gegen einen seit mehreren Jahren agierenden Ring von Pädophilen. Den Durchsuchungen vor wenigen Tagen gingen demnach monatelange Ermittlungen voraus. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Hannover und der Polizei Hannover dauern weiter an.
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