Autofahrer in Thüringern müssen sich in diesem Jahr auf eine Reihe von Autobahnbaustellen vor allem im Osten des Freistaats sowie Sanierungsarbeiten im Tunnel Eichelberg auf der A71 einstellen. Insgesamt sollen 83,6 Millionen Euro in die Erneuerung des Autobahnnetzes im Freistaat investiert werden, das insgesamt 521 Kilometer umfasst, sagte der Regionalleiter der bundeseigenen Autobahn GmbH, Danko Knothe, am Freitag in Erfurt. Geplant sei, allein 20 größere Projekte in Angriff zu nehmen. «Wichtig ist uns, dass der Verkehr trotz der Arbeiten rollt.» In der Regel gebe es für die Projekte einen Planungsvorlauf von zwei Jahren.
Start am Eichelbergtunnel steht bevor
An diesem Montag sollen die Arbeiten am Tunnel Eichelberg auf der A71 in Südthüringen starten - einem von insgesamt zehn Autobahntunneln in Thüringen. Die beiden jeweils 1,1 Kilometer langen Röhren sollen in diesem und dem kommenden Jahr saniert und technisch erneuert werden, sage Steffen Meier von der Autobahn GmbH. Der Verkehr werde in beiden Richtungen jeweils durch eine Röhre geleitet. Es gehe dabei um Kosten von 36,5 Millionen Euro. Begonnen werde mit der Tunnelröhre in Richtung Schweinfurt.
Seit Anfang März laufen laut Knothe auf der A4 in Ostthüringen Arbeiten in Richtung Dresden zur Fahrbahnerneuerung zwischen Ronneburg und Schmölln. Insgesamt sollen in den knapp neun Kilometer langen Abschnitt 48,1 Millionen Euro gesteckt werden. Das sei aus finanzieller Sicht das größte Teilprojekt 2024. Dort handele es sich im Fahrbahn-Belag um eine Alkali-Kieselsäure-Reaktion - landläufig Betonkrebs. Die Arbeiten umfassten bis 2025 beide Richtungsfahrbahnen in diesem Abschnitt.
Weiter gearbeitet werde an dem Abschnitt Suhl-Friedberg-Schleusingen auf der A71 in Richtung Nürnberg, der 2023 begonnen worden sei. Dort werde mit Gesamtinvestitionen von 32 Millionen Euro gerechnet.
Großprojekt Rennsteigtunnel in den nächsten Jahren
Insgesamt sei das Autobahnnetz in Thüringens, dass nach der Wiedervereinigung verdoppelt und komplett erneuert wurde, in einem guten Zustand, sagte Knothe. Trotz Rekordinvestitionen von 103 Millionen Euro im vergangenen Jahr sei auch der Verkehr nicht über Gebühr beeinträchtigt worden. «Thüringen gehörte laut ADAC 2023 zu den Bundesländern mit den wenigsten Staus.»
Deutschlands längster Straßentunnel, der fast acht Kilometer lange Rennsteigtunnel auf der A71 zwischen Erfurt und Suhl, soll frühestens 2027 in die Kur genommen werden, es könnte auch erst 2030 werden. «Dafür ist ein komplexes Konzept nötig», sagte Knothe. Für die Arbeiten würden jeweils drei Jahre pro Tunnelröhre prognostiziert. Es gebe bereits Prüfungen, wie der Verkehr während der Bauarbeiten organisiert werden kann, um ein hohes Maß an Sicherheit zu gewährleisten. Der Rennsteigtunnel war vor etwa 21 Jahren eröffnet worden mit den «mit Abstand längsten Tunnelröhren in Deutschland».
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