Deutschlands drittgrößte Landesbank Helaba rechnet trotz anhaltender Belastungen im Immobiliengeschäft 2024 mit einem Gewinn auf dem Rekordniveau des vergangenen Jahres. «Wir blicken auf 2024 und die weiteren Jahre mit Zuversicht, unser Jahresauftakt ist in der Hinsicht auch positiv gelaufen», sagte Vorstandschef Thomas Groß am Donnerstag in Frankfurt. Bei Büro- und Handelsflächen rechnet der Vorstand jedoch nicht vor 2025 mit einer Umkehr des Negativtrends.
Im vergangenen Jahr übertraf die Landesbank Hessen-Thüringen mit 722 Millionen Euro vor Steuern das Vorjahresergebnis um 14 Prozent und erzielte ihr bislang höchstes Konzernergebnis. Auch der Überschuss lag mit 466 Millionen Euro über dem Vorjahreswert (431 Mio Euro).
Wie andere Geldhäuser profitierte die Helaba, die Dienstleister für Sparkassen in Hessen, Thüringen, Nordrhein-Westfalen und Brandenburg ist, im abgelaufenen Jahr von den gestiegenen Zinsen. Der Zinsüberschuss kletterte um knapp 30 Prozent auf gut 1,8 Milliarden Euro.
Immobilienmarkt bleibt schwierig
Auf der anderen Seite treffen die Turbulenzen im Markt für Gewerbeimmobilien die Landesbank. Für mögliche Kreditausfälle legte die Helaba mit 448 Millionen Euro fast dreimal so viel zurück wie ein Jahr zuvor. «Diese Entwicklung ist maßgeblich durch eine Kundenbeziehung im Immobilienbereich getrieben», sagte Groß, ohne konkreter zu werden. Medienberichten zufolge ist die Helaba vom Kollaps der Immobilien- und Handelsgruppe Signa betroffen. Die Signa Holding hatte Ende November 2023 Insolvenz angemeldet, in den Wochen danach folgten weitere Gesellschaften aus dem Unternehmensreich des österreichischen Unternehmers René Benko.
Insgesamt führten die Schwierigkeiten an den Immobilienmärkten nach Angaben der Helaba bei der Landesbank im abgelaufenen Jahr zu Belastungen von rund 556 Millionen Euro. Weil mit dem Homeoffice-Trend weniger Büroflächen gebraucht werden, steht der Markt für diese Immobilien in vielen Ländern unter Druck. Besonders betroffen sind die USA.
«Wir erwarten auch für das laufende Jahr eine angespannte Lage am Immobilienmarkt, und hier insbesondere im Bereich Büro», sagte Groß. Der Vorstand rechne für 2024 im Immobiliengeschäft mit einer überdurchschnittlichen Risikovorsorge, die jedoch geringer ausfallen dürfte als 2023.
Die seit Dezember amtierende Risikovorständin Tamara Weiss führt aus, der überwiegende Teil des Engagements der Helaba in den Vereinigten Staaten sei von der aktuell negativen Entwicklung im Büro-Immobilienmarkt nicht betroffen: «Mit 54 Prozent bildet Wohnen – und hier vor allem das nach wie vor rentable student housing – mit einem guten Risikoprofil das größte Teilportfolio.» Auf Büros entfallen in den USA demnach 38 Prozent, Schwerpunkte seien dabei Objekte in Ballungszentren, insbesondere in den Großräumen New York und Washington D.C.
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