Mehr Umsatz und die Rückkehr in schwarze Zahlen: Die Geschäfte des Jenaer Softwareanbieters Intershop AG laufen wieder besser. Nach neun Monaten in diesem Jahr lag das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) erstmals seit 2022 mit knapp 0,6 Millionen Euro im positiven Bereich, wie der Vorstand des börsennotierten Unternehmens in Jena mitteilte.
Im Vorjahreszeitrum stand noch ein Minus von knapp 1,5 Millionen Euro in der Bilanz. Allerdings wurde für die Rückkehr in die Gewinnzone hart an der Kostenschraube gedreht - einschließlich des Abbaus von etwa zehn Prozent der Jobs. Intershop ist ein Spezialist für Programme, mit denen Unternehmen ihre Geschäfte im Internet abwickeln können.
Erstmals wieder etwas positiv unter dem Strich
Unter dem Strich stand Ende September bei Intershop ein leichter Gewinn von knapp 0,3 Millionen Euro nach einem Verlust von 1,9 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz am Ende des dritten Quartals belief sich auf 29,7 Millionen Euro. Das waren vier Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Dabei gab es vor allem einen starken Zuwachs von 30 Prozent bei Mietsoftware, die inzwischen gut die Hälfte des Intershop-Umsatzes ausmacht.
Vorstandschef Markus Klahn sagte mit Blick auf das Kostensenkungsprogramm der dpa: «Wir haben unsere Hausaufgaben in einem schmierigen wirtschaftlichen Umfeld gemacht. Stellenabbau macht niemand gern. Wir müssen aber Kosten und Umsatz in Einklang bringen.» Derzeit beschäftige das Jenaer Unternehmen 270 Mitarbeiter.
Künstliche Intelligenz verbessert Online-Shops
Trotz eines schwierigen Umfelds bestätigte Klahn die Prognose für 2024. Intershop soll das Jahr mit schwarzen Zahlen bei einer leichten Umsatzsteigerung abschließen. Trotz der Einsparungen sei die Innovationsfähigkeit des Unternehmens gesichert, so der Vorstandschef.
Das betreffe unter anderem die Nutzung künstlicher Intelligenz bei den Internetshops, die Intershop unter anderem für Bauzuliefer-Firmen anbiete. Deren Kunden könnten beispielsweise per Mausklick gleich alle nötigen Komponenten kaufen, die beispielsweise für Leichtbauwände in Wohnungen gebraucht würden. Derzeit sehe er «bedauerlicherweise keine Konjunkturbelebung». Die Unsicherheit und damit die Investitionszurückhaltung vieler Intershop-Kunden sei spürbar.
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