Der Wartburgkreis bleibt trotz des Strukturwandels in der Automobilindustrie Thüringens industrielles Umsatzschwergewicht. In der Region zwischen Eisenach und Bad Salzungen wurde nach Angaben des Statistischen Landesamtes von Donnerstag im vergangenen Jahr ein Industrieumsatz von mehr als 4,4 Milliarden Euro erwirtschaftet. Das waren 44,5 Millionen Euro oder ein Prozent weniger als 2022, errechneten die Statistiker. Dahinter folgten fast gleichauf der Ilm-Keis und der Kreis Gotha mit einem Industrieumsatz von etwa 3,7 Milliarden Euro.
2023 haben im Schnitt rund 145.000 Menschen in den Thüringer Industriebetrieben gearbeitet - über 1300 mehr als im Jahr davor. Den größten Zuwachs hatte der Ilm-Kreis unter anderem mit Thüringens größten Industriegebiet «Erfurter Kreuz» mit 1110 neuen Industriearbeitsplätzen. Insgesamt stagnierte der Industrieumsatz im Freistaat fast - trotz Preissteigerungen in vielen Bereichen. Er verbesserte sich nach den Zahlen des Landesamtes nur um 0,9 Prozent auf 38,3 Milliarden Euro.
Einen deutlichen Umsatzzuwachs verbuchten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum die Stadt Jena mit 10,8 Prozent, der Ilm-Kreis mit 7,2 Prozent, die Stadt Erfurt mit 15,2 Prozent und der Kreis Nordhausen mit 8,4 Prozent. In acht Landkreisen ging der Industrieumsatz zurück - am stärksten im Saale-Orla-Kreis mit 9,9 Prozent oder 221,2 Millionen Euro.
Im Gegensatz zu Vorjahren sorgte auch der Export nicht für deutliche Impulse. Der Exportanteil am Gesamtumsatz der Industrie betrug 36,6 Prozent und lag damit leicht unter dem Wert von 2022. Stark vom Export abhängig war die Industrie in Jena mit Lieferungen ins Ausland im Wert von rund 2,3 Milliarden Euro und einer Exportquote von 72,7 Prozent.
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