Das Infrastrukturministerium schätzt den Zustand der Brücken an Bundes- und Landesstraßen in Thüringen als überwiegend gut ein. Nur bei rund 6,6 Prozent der Bauwerke bestehe derzeit Handlungsbedarf, teilte ein Ministeriumssprecher der Deutschen Presse-Agentur mit. Das bedeute jedoch nicht, dass unmittelbar mit einer Einsturzgefahr zu rechnen sei. Zu den aufgrund des schlechten Bauzustands erforderlichen Maßnahmen gehörten neben Sanierungsarbeiten auch Warnhinweise, Sperrungen oder Gewichtsbeschränkungen.
Die Thüringer Straßenbauverwaltung betreut nach eigenen Angaben derzeit 1.154 Brücken im Landesstraßennetz und 745 an Bundesstraßen. Zu Schäden an Autobahn-, Bahn- und kommunalen Brücken traf das Ministerium keine Aussagen, da dafür andere Baulastträger zuständig sind.
Im Netz der Bundesstraßen im Freistaat seien etwa 1,5 Prozent der Bauwerke in einem nicht ausreichendem und ungenügendem Zustand. Damit gebe es weniger Schäden an Bundesstraßenbrücken als im deutschlandweiten Schnitt, hieß es. Instandhaltungsarbeiten seien vor allem an den Brücken im Landesstraßennetz notwendig, dort erhielten rund fünf Prozent der Bauwerke die Note nicht ausreichend oder ungenügend.
In diesem Jahr würden rund 9,3 Millionen Euro für die Erhaltung und Modernisierung von Brücken an Bundes- und Landesstraßen investiert. 2023 wurden dafür 12,2 Millionen Euro aufgewendet. So wurden den Angaben nach zuletzt etwa die baufällige Straßenbrücke über den Utenbach in Flurstedt (Kreis Weimarer Land) für rund 1,3 Millionen Euro sowie die Grumbachbrücke in Breitungen (Kreis Schmalkalden-Meiningen) für etwa 1,4 Millionen Euro erneuert.
Im September war im sächsischen Dresden ein Teil der Carolabrücke eingestürzt. Aus Sicherheitsgründen wurde jetzt zudem in Bad Schandau in der Sächsischen Schweiz eine weitere Elbbrücke gesperrt.
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