Mit der Entwicklung der Artenvielfalt bei Pflanzen beschäftigt sich ein neues Institut in Jena. Das am Montag eröffnete gemeinsame Institut der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung und der Friedrich-Schiller-Universität Jena soll den Verlust der biologischen Vielfalt in der Pflanzenwelt analysieren, wie das Thüringer Wissenschaftsministerium mitteilte. Dabei geht es nach Angaben der Gesellschaft insbesondere um den Einfluss des Menschen auf die Pflanzenvielfalt.
Das Institut kann dabei auf eine der bedeutendsten europäischen Sammlungen von Pflanzen zurückgreifen. Die 1896 von Carl Haussknecht 1896 gegründete Sammlung, das Herbarium Haussknecht, verfügt den Angaben zufolge über etwa 3,5 Millionen Exponate. An seinem Beispiel könnten die Veränderungen der Artenvielfalt im vergangenen Jahrhundert untersucht werden. Die Forschenden wollen auch Prognosen und Handlungsmöglichkeiten für den Erhalt der Pflanzenvielfalt aufzeigen.
Thüringens Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) betonte anlässlich der Eröffnung den Stellenwert Jenas für die Biodiversitätsforschung mit Standorten etwa des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung Jena-Leipzig-Halle und des Max-Planck-Instituts für Geoanthropologie.
Der Freistaat beteiligt sich nach Ministeriumsangaben mit jährlich rund zwei Millionen Euro an den Gesamtkosten des neuen Instituts, das zunächst einen Interimsstandort bezieht. Für dessen Herrichtung und Erstausstattung stellen Land und Universität zudem knapp 1,3 Millionen Euro zur Verfügung.
Das Senckenberg-Institut in Jena ist das achte der Wissenschaftsgesellschaft. Sie erforscht seit mehr als 200 Jahren weltweit das System Erde. Neben Instituten betreibt sie auch drei Naturmuseen in Frankfurt, Görlitz und Dresden.
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