Erfurt (dpa/th) - Thüringer Verbraucherinnen und Verbraucher müssen beim Einkaufen keine streikbedingten Einschränkungen mehr fürchten. Nach dem Einzelhandel hat nun auch der Groß- und Außenhandel im Freistaat seinen Tarifkonflikt beigelegt, wie Vertreter der Gewerkschaft Verdi und der Arbeitgeber mitteilen. In den vergangenen Monaten hatte die Gewerkschaft unter anderem immer wieder Supermarkt-Lager bestreikt.
Die Einigung nach 13 Monaten sieht insgesamt 12,1 Prozent mehr Gehalt in drei Schritten sowie 1.000 Euro Inflationsausgleichsprämie vor. Außerdem soll die tarifliche Altersvorsorge verbessert werden. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit bis zum 30. April 2026. Laut Verdi sind im Thüringer Groß- und Außenhandel 25.000 Menschen beschäftigt.
«Flächentarifvertrag stand auf der Kippe»
Verdi-Verhandlungsführer Torsten Furgol spricht von einem «guten Tarifabschluss». Die Verhandlungsführerin der Arbeitgeberseite, Judith Röder, nennt die Einigung eine «schwere Geburt». Sie sei froh, dass es zu einem Ergebnis gekommen sie. «Aus unserer Sicht stand der Flächentarifvertrag auf der Kippe.»
Schon am Freitag hatte es eine Tarifeinigung im Einzel- und Versandhandel in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen gegeben. Auch hier war es in einem langen Tarifkonflikt immer wieder zu Arbeitsniederlegungen gekommen. Während im Einzelhandel für alle drei Bundesländer gemeinsam verhandelt wurde, liefen die Gespräche im Großhandel gesondert.
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