Thüringen hat nach Angaben des Statistischen Landesamtes im ersten Quartal dieses Jahres den höchsten Rückgang der Erwerbstätigenzahl im Vergleich der Bundesländer verbucht. Insgesamt waren Ende März im Freistaat 1.011.600 Menschen erwerbstätig, wie das Landesamt am Dienstag in Erfurt mitteilte. Das waren im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 0,8 Prozent oder 8000 Erwerbstätige weniger. Berücksichtigt wurden dabei nur Arbeitnehmer mit Arbeitsort Thüringen, keine Pendler.
Einen ähnlich hohen Rückgang verzeichnete Mecklenburg-Vorpommern mit einem Rückgang von 0,5 Prozent. Thüringen hat ein großes demografisches Problem - trotz Zuwanderung sinkt die Einwohnerzahl im Freistaat tendenziell. Zudem steigt der Altersdurchschnitt, und viele Menschen pendeln zur Arbeit in umliegende Bundesländer.
Die Zahl der Erwerbstätigen im Freistaat habe sich im ersten Quartal entgegen dem Bundestrend bereits das dritte Quartal in Folge verringert, so das Statistische Landesamt. Der Rückgang sei nochmals höher ausgefallen als in den beiden Vierteljahren davor. Die negative Entwicklung schließe an eine Erholungsphase bei der Zahl der Erwerbstätigen an, die Anfang 2022 begonnen hatte. «Die Zuwachsraten waren jedoch nicht ausreichend, um das Niveau vor der Corona-Pandemie zu erreichen», teilte das Landesamt mit.
Bundesweit war im ersten Quartal 2024 die Erwerbstätigenzahlen erneut leicht um 0,3 Prozent gestiegen - jedoch mit nachlassender Dynamik fort. Nach den Berechnungen des Arbeitskreises «Erwerbstätigenrechnung» wies die Mehrzahl der Bundesländer im ersten Vierteljahr 2024 verglichen mit dem Vorjahreszeitraum stabile oder steigende Erwerbstätigenzahlen auf. Den größten Zuwachs verzeichnete Hamburg mit 1,1 Prozent.
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