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Ministerin warnt vor Rückschritt bei Gleichberechtigung

Frauen sind in Führungspositionen nach wie vor unterrepräsentiert. (Symbolbild) / Foto: Annette Riedl/dpa
Frauen sind in Führungspositionen nach wie vor unterrepräsentiert. (Symbolbild) / Foto: Annette Riedl/dpa

Seit zehn Jahren stagniert die Frauenquote in Führungspositionen in Thüringen. Nun gibt es nach Einschätzung der zuständigen Ministerin eine neue Entwicklung.

Bei der Gleichberechtigung im Job warnt Thüringens Sozialministerin Katharina Schenk (SPD) vor einem Rückschritt. Die aktuelle politische Lage und das Bedürfnis vieler Menschen nach Sicherheit führe teils zu einer Retraditionalisierung der Rollenbilder, sagte sie in Erfurt. «Wir sind wieder in der Schubladen-Phase: Es gibt die Karrierefrau, die ihre Kinder nie sieht, und die Hausfrau.» Es müsse aber möglich sein, dass man Führungskraft sei und dennoch seine Kinder sehe. 

Frauenanteil in Führungsetagen stagniert seit zehn Jahren

In den Führungsetagen der Thüringer Unternehmen liegt der Frauenanteil seit zehn Jahren bei etwa 32 Prozent und stagniert somit. Das liege auch daran, dass sich die Wirtschaftsstruktur im Freistaat seither kaum verändert habe, sagte der Chef der Regionaldirektion der Bundesarbeitsagentur Sachsen-Anhalt-Thüringen, Markus Behrens. In Branchen wie Erziehung und Unterricht oder im Gesundheits- und Sozialwesen ist die Mehrzahl der Führungskräfte weiblich - in der Baubranche lag der Anteil zuletzt bei sieben Prozent. 

Weniger Gehalt als Männer

Das schlägt sich auch aufs Gehalt nieder: Im Median verdienten Frauen in leitender Position zuletzt rund 400 Euro weniger als Männer in Leitungsberufen. «Es gibt eine Konzentration von Frauen in bestimmten Berufsgruppen. Das sind aber immer Berufsgruppen, in denen es schlechtere Bezahlung gibt», sagte Schenk. Dazu gebe es den Effekt, dass in Berufsgruppen die Bezahlung eher sinke, wenn dort vermehrt Frauen arbeiten. Als Beispiel nannte sie Apotheken. 

Schenk plädierte für Quotenlösungen, um den Frauenanteil langfristig zu erhöhen. Das habe sie selbst erfahren: «Ich persönlich habe kein Problem damit zu sagen: Die Eintrittskarte in meine politische Karriere war die Quote.»

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