Fahrgäste im öffentlichen Nahverkehr in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen müssen sich diese Woche auf Einschränkungen einstellen. Wie Verdi am Montag in Leipzig mitteilte, soll es in Thüringen am Mittwoch und Donnerstag jeweils ganztägige Warnstreiks geben. In Sachsen-Anhalt wurden ganztägige Warnstreiks für Donnerstag und Freitag angekündigt. In Sachsen sind für Freitag Warnstreiks geplant, dem bundesweiten Hauptstreiktag, den Verdi zusammen mit der Klimagruppe «Fridays for Future» organisiert. Ob es weitere Warnstreiks in Sachsen geben wird, hängt von den Verhandlungen am Mittwoch ab.
Zudem wurden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im sächsischen Regionalverkehr aufgerufen, am Donnerstag und Freitag ihre Arbeit niederzulegen. Nach Angaben von Verdi gibt es im Freistaat zwei unterschiedliche Tarifverhandlungen mit unterschiedlichen Verträgen.
Verdi verhandelt in allen drei Ländern parallel mit den kommunalen Arbeitgeberverbänden über neue Tarifverträge für die Beschäftigten im ÖPNV. Die Forderungen unterscheiden sich von Bundesland zu Bundesland.
In Sachsen-Anhalt und Thüringen werde derzeit sowohl über höhere Löhne und Gehälter als auch bessere Arbeitsbedingungen verhandelt. Verglichen mit Sachen gebe es in Sachsen-Anhalt eine Lohnlücke von rund 500 Euro, in Thüringen nach dem letzten Arbeitgeberangebot noch von mehr als 200 Euro, kritisierte Verdi-Verhandlungsführer Paul Schmidt. Die bisherigen Angebote der Arbeitgeberseite von fünf Prozent verteilt auf drei Jahre seien völlig unzureichend. Demnach soll die nächste Verhandlungsrunde in Thüringen am 13. März und in Sachsen-Anhalt am 20. März stattfinden.
Weil in Sachsen bereits im vergangenen Jahr positive Entgeltverhandlungen durchgeführt worden sind, geht es hier ausschließlich um bessere Arbeitsbedingungen. Verdi wolle hier unter anderem zusätzliche freie Tage oder längere Pausenzeiten für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erreichen und somit für Entlastung sorgen.
Am Hauptstreiktag, dem Klimastreik am Freitag, sind in mehreren Städten Kundgebungen angemeldet worden. In Leipzig etwa seien am Freitagnachmittag rund 2500 Menschen für eine Kundgebung auf dem Richard-Wagner-Platz angemeldet. Nach der Auftaktkundgebung sei ein Demonstrationszug über den Ring, durch die Innenstadt bis zum Rathaus geplant.
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