Mit dem Start ins Frühjahr ist die Zahl der Arbeitslosen in Thüringen auf 70.500 gesunken. 1100 Menschen weniger als im Vormonat waren im März ohne Arbeit. Damit sank die Arbeitslosenquote von 6,5 Prozent auf 6,4 Prozent, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Donnerstag mitteilte. Vor einem Jahr hatte die Quote bei 6,1 Prozent gelegen. Verglichen mit anderen Ländern lag Thüringen in der aktuellen Auswertung unter den Quoten von Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Nordrhein-Westfalen, Berlin und Bremen. Bundesweit lag die Quote bei 6,0 Prozent.
Das Frühjahr bringe traditionell positive Impulse für den Arbeitsmarkt. «In den kommenden Monaten werden voraussichtlich mehr Jobchancen entstehen, da Unternehmen dringend Fachkräfte suchen», sagte der Chef der Regionaldirektion der Bundesarbeitsagentur, Markus Behrens. Aufgrund der wirtschaftlichen und politischen Unsicherheiten sowie des anhaltenden Inflationsdrucks herrsche allerdings Zurückhaltung bei Neueinstellungen. Arbeitgeber meldeten mit fast 3000 neue Stellen knapp 600 weniger als im Vormonat und 400 weniger als im März vor einem Jahr.
Wiederum 4800 Frauen und Männer meldeten sich im März neu arbeitslos. Das seien rund 510 weniger als im Februar und fast 380 mehr als Vorjahresmonat gewesen. Dagegen fanden fast 5000 zuvor arbeitslose Menschen einen Job auf dem ersten Arbeitsmarkt. Das waren 1100 mehr als im Februar und rund 300 mehr als vor einem Jahr.
Langzeitarbeitslosigkeit stagniert - Anteil bei rund 33 Prozent
Kaum Veränderung gab es bei der Zahl der Frauen und Männer, die länger als ein Jahr ohne Arbeit waren: Rund 23.500 Menschen galten im März als langzeitarbeitslos. Im Februar waren es zwar noch 90 mehr gewesen, im März 2023 aber 3000 wenige. Auch der Anteil der Langzeitarbeitslosen an allen Arbeitslosen stieg von 32,9 Prozent im Februar auf 33,3 Prozent im März geringfügig an.
«Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist nach wie vor auf einem deutlich höheren Niveau als vor Corona», kritisierte der Bezirksvorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB), Michael Rudolph. Viele Menschen wollten zwar arbeiten, fänden aber keine passende Beschäftigung. Für einen erleichterten Zugang zum Arbeitsmarkt bräuchten diese Menschen etwa passgenaue Weiterbildungsangebote. Rudolph stellte in diesem Zusammenhang auch die Vermutung in den Raum, dass die Jobcenter nicht ausreichend finanziell ausgestattet seien, um Menschen zu qualifizieren und in Arbeit zu bringen.
Die Bundesagentur griff auf Datenmaterial zurück, das bis zum 13. März vorlag.
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