In Thüringen sind die Bildungsausgaben pro Schülerin und Schüler an öffentlichen Schulen leicht gestiegen. Rund 9900 Euro gab der Freistaat im Jahr 2022 pro Kopf aus, wie aus vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamtes hervorgeht, die am Mittwoch veröffentlicht wurden. Ein Jahr zuvor waren es noch 9600 Euro.
Im bundesweiten Ländervergleich rangierte Thüringen 2022 im oberen Bereich. Höhere Bildungsausgaben pro Schüler hatten die Städte Berlin mit 14 000 Euro pro Kopf und Hamburg mit 12 300 Euro pro Schüler. Auch Bayern hatte mit 10 400 Euro höhere Ausgaben, Bremen lag mit Thüringen gleichauf.
Der bundesweite Schnitt lag bei 9500 Euro pro Schülerin oder Schüler. Gut drei Viertel der Gesamtausgaben (7200 Euro) entfielen 2022 demnach auf die Personalkosten, die restlichen Mittel wurden für Sachaufwand Investitionen ausgegeben.
Thüringens Bildungsminister Helmut Holter (Linke) sagte, die Statistik spiegele den hohen Stellenwert wider, den Bildung in Thüringen habe. «Jeder Euro, den wir in Bildung investieren, ist gut investiert, und ich werbe intensiv dafür, dass Thüringen hier weiter und noch stärker den Schwerpunkt setzt.» Man müsse weiter «kraftvoll in Bildung investieren».
Die CDU-Fraktion hingegen interpretiert die Daten anders: «Die Zahlen zeigen exemplarisch das Missmanagement der rot-rot-grünen Bildungspolitik», erklärte CDU-Bildungspolitiker Christian Tischner. Wenn ein Land zu den Spitzenreitern bei den Bildungsausgaben gehöre, gleichzeitig aber jede zehnte Unterrichtsstunde ausfalle, laufe etwas schief. Die Landesregierung produziere Kosten, aber keine Qualität.
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