Die Friedrich-Schiller-Universität (FSU) Jena liegt in den meisten Thüringer Kreisen in der Gunst der Abiturienten vorn. Einer erstmals durchgeführten Auswertung des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) zufolge zog es fast überall im Freistaat die prozentual meisten Schulabgänger oder Menschen, die sich etwa beruflich für ein Studium qualifiziert haben, an die FSU. Aus Jena blieb mehr als jeder Fünfte Schulabgänger an der FSU. Weitere zehn Prozent blieben an der Ernst-Abbe-Hochschule.
Auch in Hochschulstädten wie Erfurt, Weimar oder Gera landete die Jenaer Universität als Thüringens größte staatliche Hochschule auf Platz eins. Dort kamen die kleineren lokalen Hochschulen aber auf die nachfolgenden Ränge und zogen entsprechend auch viele junge Menschen von vor Ort an. Aus Landkreisen in Südthüringen gingen demnach anteilig die meisten jungen Menschen fürs Studium nach Coburg. Im Altenburger Land stand Leipzig hoch im Kurs. In Nordhausen und Schmalkalden waren die lokalen Hochschulen vorne.
Deutschlandweit hat sich den Daten zufolge knapp die Hälfte der Studierenden für eine Uni mit weniger als 50 Kilometern Entfernung entschieden. Bei zwei Dritteln sind es weniger als 100 Kilometer. Nur jeder Fünfte studiert in einer Entfernung vom Heimatort mit mehr als 200 Kilometern. Datenbasis sind Zahlen des Statistischen Bundesamtes für das Wintersemester 2022/2023.
«Die hohe Zahl der Personen in Deutschland, die aktuell heimatnah studieren, hat sicher viele Gründe, zum einen etwa auch die gestiegenen Energie- oder Wohnkosten. Die Entwicklung deckt sich mit Ergebnissen aus dem CHE Hochschulranking. Auch hier verzeichnen wir einen wachsenden Anteil an Studierenden von aktuell 28 Prozent, der noch bei den Eltern wohnt», sagte Studienleiter Marc Hüsch.
Ein Sonderfall in Thüringen ist die IU Internationale Hochschule in Erfurt, die mit ihren 87.000 Studierenden laut Daten die größte Hochschule Deutschlands ist. Mit ihrem Fokus als Fernuniversität spricht sie Menschen aus allen Teilen Deutschlands an. Die anteilig meisten Studierenden kamen demnach aus Berlin, Hamburg oder Köln. Und etwa jeder Zehnte Studierende aus dem bayerischen Bamberg landete den Daten zufolge an der IU.
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