Mit Thüringen startet das erste Bundesland wieder in den Schulalltag: Nach den Sommerferienwochen geht es für 264.200 Kinder und Jugendliche an staatlichen und freien Schulen wieder in die Klassenzimmer. Die Zahl der Schülerinnen und Schüler steigt damit um fast 7000, wie aus Zahlen des Bildungsministeriums hervorgeht. Unter ihnen sind mehr als 19.000 ABC-Schützen, denen der Schulstart von ihren Eltern in den nächsten Tagen bei Feiern mit den traditionellen Zuckertüten versüßt wird. Das Nachbarland Sachsen folgt als Nächstes: Dort gehen die großen Ferien in diesem Jahr bis zum 2. August.
Verkehrsexperten unter anderem des Tüv Thüringen machten auf die besonderen Herausforderungen für Autofahrer beim Schulstart aufmerksam. Erfahrungsgemäß häuften sich gerade zum Schuljahresbeginn die Unfälle mit Beteiligung von Kindern vor Schulen oder an Nahverkehrs-Haltestellen. Von Autofahrern erfordere das eine besondere Rücksichtnahme. Eine hohe Aufmerksamkeit sollte den Schulbussen geschenkt werden, aber auch den vielen «Elterntaxis», so der Tüv.
Neues Schulfach in der 5. Klasse
Neu für etwa 20.000 Fünftklässler im Programm in diesem Schuljahr ist das Fach Medien- und Informatik. Die neuen Lehrplaninhalte waren zuvor an 36 Schulen getestet worden - mit Erfolg, so das Bildungsministerium.
Nach Angaben von Bildungsminister Helmut Holter (Linke) hat das Land 1.048 Lehrer im vergangenen Schuljahr eingestellt, um dem Lehrerschwund vor allem durch Pensionierungen entgegenzuwirken. Unter den Neulingen seien 293 Seiteneinsteiger. 945 Lehrer seien größtenteils altersbedingt ausgeschieden. Laut Ministerium sollen bis Anfang September weitere 313 neue Lehrkräfte die Schulen verstärken. In den vergangenen Jahren hatte es immer wieder Unterrichtsausfall gegeben, weil vor allem Lehrer in naturwissenschaftlichen Fachrichtungen fehlen.
Für mehr junge Lehrer soll ein neues Projekt zur dualen Ausbildung von Regelschullehrern sorgen, das im September mit den ersten 50 Studierenden beginnt. Für die Plätze bei diesem Ausbildungsgang, bei dem die angehenden Pädagogen bereits eine Bezahlung erhalten, hatte es hunderte Bewerbungen gegeben.
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