Unterrichtsausfall bleibt in Thüringen ein Sorgenthema: Im Freistaat fällt einer neuen Erhebung zufolge weiterhin jede zehnte Schulstunde aus. Das geht aus Zahlen des Thüringer Bildungsministeriums hervor, über die die «Thüringer Allgemeine» zuerst berichtete. Demnach fanden in einer Stichwoche vom 4. bis 8. März 9,6 Prozent der regulären Unterrichtsstunden nicht wie geplant statt. Ersatzlos gestrichen wurden 6,9 Prozent der Stunden. Besonders hoch lag der Anteil nicht wie geplant gegebener Stunden an Gesamtschulen/sonstigen Schulen mit 14,4 Prozent und an Regelschulen mit 13 Prozent.
Thüringen leidet seit Jahren unter Lehrermangel, der an Regelschulen und im ländlichen Raum besonders spürbar ist. Das Thema sorgt auch immer wieder für politischen Streit. Die oppositionelle CDU wirft der rot-rot-grünen Landesregierung regelmäßig vor, nicht genug gegen den Lehrermangel zu tun. Andersherum verweisen Bildungspolitiker aus der Koalition immer wieder darauf hin, dass CDU-geführte Landesregierungen in der Vergangenheit zu wenig Lehrer eingestellt haben und nun, da viele ältere Lehrkräfte in den Ruhestand wechseln, eine Generation mittleren Alters fehlt.
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