Die Gewerkschaft Verdi dringt darauf, die von der Landespolitik seit Monaten diskutierte Neuregelung der Personalausstattung von Kindergärten schnell umzusetzen. Dies sei dringend notwendig, um Fachkräfte zu halten und das System deutlich zu entlasten, erklärte die Gewerkschaft am Sonntag mit Blick auf den Tag der Kinderbetreuung (13. Mai). Sie forderte, die Zahl der je Erziehungskraft zu betreuenden Kinder auf 12 zu begrenzen. Zudem solle der Landtag einen verbindlichen Stufenplan entwickeln, um diese Zahl weiter zu verringern.
Die rot-rot-grüne Koalition will mit der geplanten Reform des Kindergartengesetzes erreichen, dass sich bei über Dreijährigen eine Erzieherin nur noch um 12 Kinder gleichzeitig kümmern muss statt bisher je nach Alter um 16, 14 oder 12. Die oppositionelle CDU schlägt wiederum eine Staffelung vor. Nach ihren Vorstellungen soll sich der Personalschlüssel zunächst auf 1:13 ab 2025 ändern und in einem zweiten Schritt ab 2026 dann auf 1:12. Verdi nannte eine Relation von 1:3 für die Altersgruppe unter drei Jahre und von statistisch 1:7,5 bei älteren Kindern als mittelfristiges Ziel.
Verdi zufolge stehen vielen Kindergärten bereits zu Beginn des neuen Schuljahres deutlich weniger Stellenanteile für pädagogische Fachkräfte zu. Landesweit fielen dann 542 Vollzeitstellen weg, im darauffolgenden Jahr weitere 722 Fachkräfte. Die Betreiber der Kindergärten müssten daher nach Lösungen suchen, um die verbleibenden Stellenanteile möglichst gerecht unter dem verbleibenden Personal aufzuteilen. Viele sähen sich auch mit dem Abbau von Stellen oder gar der Schließung konfrontiert.
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