Verbände von Ärzten, Krankenhäusern und gesetzliche Krankenkassen fordern zur Sicherung der Gesundheitsversorgung in Thüringen millionenschwere Unterstützung vom Land. Nötig sei etwa ein jährlich mit 125 Millionen Euro ausgestattetes Landesprogramm, um die Krankenhäuser fit für die durch die Klinikreform des Bundes zu erwartenden Strukturveränderungen zu machen, heißt es in einem an den neuen Landtag und die künftige Landesregierung gerichteten gemeinsamen Positionspapier von Kassenlandesverbänden, Kassenärztlicher Vereinigung und Landeskrankenhausgesellschaft.
Verbände drängen auf schnelles Handeln
Angesichts der massiven strukturellen Herausforderungen im Gesundheitswesen sei schnelles Handeln geboten. «Die medizinische Versorgung der Menschen in Thüringen ist eine der drängendsten Aufgaben der neuen Landesregierung», heißt es in dem Papier. Gefordert wird neben mehr Medizin- und Zahnmedizinstudienplätzen die Fortsetzung der Landesförderung für Ärzte, die sich in von Unterversorgung bedrohten oder bereits betroffenen Regionen niederlassen.
Die Zuwendung des Landes für die Stiftung ambulante Versorgung in Thüringen in Höhe von jährlich einer Million Euro sollte nach dem Willen der Verbände im Haushalt verankert werden. Die Stiftung vergibt unter anderem Stipendien für Nachwuchsmediziner, die sich nach ihrem Facharztabschluss in Thüringen niederlassen.
Klinikinsolvenzen sorgten für Schlagzeilen
In diesem Jahr hatten in Thüringen Krankenhausinsolvenzen in Süd- und Südostthüringen für Schlagzeilen gesorgt. Erstmals überhaupt wurde eine Akutklinik – das Krankenhaus Schleiz – wegen einer Insolvenz geschlossen. In der vergangenen Woche hatte der Haushaltsausschuss des Landtags den bisherigen Regiomed-Krankenhäusern Hildburghausen und Sonneberg eine 15 Millionen Euro umfassende Landeshilfe für den Neustart aus der Insolvenz bewilligt.
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