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Diebstahl in Krankenhäusern - Maßnahmen zur Vorbeugung und Bewältigung

Die Spinds der Mitarbeiter in einem Krankenhaus sind mit Vorhängeschlössern verschlossen / Foto: Friso Gentsch/dpa/Archivbild
Die Spinds der Mitarbeiter in einem Krankenhaus sind mit Vorhängeschlössern verschlossen / Foto: Friso Gentsch/dpa/Archivbild

Bei einem geplanten Krankenhaus-Aufenthalt sollten Wertgegenstände unter Umständen Zuhause gelassen werden, um Diebstähle zu vermeiden.

Krankenhäuser sind Anlaufpunkt für Hilfesuchende und Kranke - doch auch Diebe nutzen die offenen Strukturen immer wieder aus, um sich zu bereichern. «Dass in Krankenhäusern Gegenstände gestohlen werden, lässt sich trotz umfassender Sicherheitsvorkehrungen leider nicht gänzlich vermeiden», fasste etwa die Sprecherin des Universitätsklinikums Jena, Annett Lott, die Lage zusammen. Der Umgang mit Diebstählen sei ein Spagat zwischen Offenheit und Sicherheit. Die jeweils eingesetzten Maßnahmen müssten daher genau abgewogen werden.

Dass Langfinger auch in Thüringer Klinken unterwegs sind, zeigt die polizeiliche Kriminalstatistik: Dieser zufolge wurden 2022 landesweit mehr als 200 Fälle registriert, darunter 39 Fälle von schwerem Diebstahl. Allerdings ist ein leichter Rückgang zu verzeichnen: 2019 lag die Zahl dieser erfassten Diebstähle noch bei mehr als 300. Um die Zahlen besser einordnen zu können: Insgesamt sind in der polizeilichen Kriminalstatistik für 2022 rund 33.400 Diebstähle aufgeführt. Aktuelle Zahlen für 2023 sollen in den kommenden Wochen veröffentlicht werden.

Nicht nur Patienten betroffen

Im Universitätsklinikum Jena wurden Lott zufolge im vergangenen Jahr 26 Diebstahlsfälle gemeldet. Dabei seien Mitarbeitende und einzelne Klinikbereiche schwerer betroffen gewesen als die Patienten: Die Liste der gestohlenen Gegenstände reichte von Monitoren und Bürostühlen bis hin zu Fahrrädern. In den Thüringen-Kliniken lag die Zahl der Diebstähle einem Sprecher zufolge im unteren einstelligen Bereich, meist wurde demnach Bargeld entwendet. Das Helios-Klinikum in Erfurt und das Wald-Klinikum Gera machten hierzu keine genauen Angaben.

Kliniken und Patienten können vorbeugen

Neben der Größe des jeweiligen Hauses spielen auch die angebotenen Präventionsmaßnahmen und letztlich auch die Vernunft der Patienten eine Rolle beim Erfolg oder Misserfolg der Kriminellen. Mittlerweile weitverbreitet sind etwa abschließbare Fächer für Wertsachen oder Tresore in den Zimmern der Patienten, sichere Aufbewahrungsmöglichkeiten an der Rezeption und die Dokumentation von Wertgegenständen bei der Verlegung von nicht ansprechbaren Patienten.

Medizinische Geräte werden vermehrt in abschließbaren Räumen mit Zugangsberechtigung gelagert. In einigen Häusern wie dem Universitätsklinikum Jena sei zudem ein Sicherheitsdienst engagiert worden, der in erster Linie präventiv eingesetzt werde, sagte Lott. Ebenso sei auch die Sensibilisierung der Mitarbeitenden und vor allem der Appell an die Vernunft der Patienten wichtig, hieß es übereinstimmend.

«Wir empfehlen unseren Patientinnen und Patienten, im eigenen Interesse keine Wertgegenstände und keine größeren Bargeldbeträge mit in die Klinik zu bringen», erklärte Katrin Apitius vom Helios Klinikum in Erfurt. Vor allem nicht benötigte Wertsachen sollten den Angehörigen zur Aufbewahrung übergeben werden. Bei Diebstahl hafte die Klinik grundsätzlich nur, wenn die Wertgegenstände in Verwahrung gegeben worden seien.

Polizei: Schließfächer nutzen

Das Kommen und Gehen auf ausgedehnten Krankenhausfluren, der Schichtwechsel bei Pflegekräften und Ärztinnen und Ärzten, lange Besuchszeiten und die Hilflosigkeit mancher Patienten machten es Dieben leicht, an Beute zu kommen, erklärte ein Sprecher der Landespolizeidirektion. Deshalb sei es ratsam, keine größeren Geldbeträge oder wertvolle Gegenstände mit in Krankenhäuser oder Pflegeeinrichtung zu nehmen sowie Wertgegenstände und Bargeld immer in ein abschließbares Aufbewahrungsfach zu geben.

Zimmertüren sollten selbst bei kurzer Abwesenheit stets geschlossen werden, Patienten sollten zudem ein wachsames Auge auf abgestellte Handtaschen oder die abgelegte Garderobe der Mitpatienten haben - fremde Menschen in den Patientenzimmern sollten angesprochen und im Zweifel beim Pflegepersonal gemeldet werden. Im Falle eines Diebstahls solle das Pflegepersonal informiert und umgehend Anzeige bei der Polizei erstattet werden.

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