Mit Vespern, Krippenspielen und Gottesdiensten begehen die Christen in Thüringen heute Heiligabend. In Erfurt kamen nach Veranstalterangaben etwa 300 Menschen teils in Weihnachtsmannkostümen zusammen. Sie wollten eigentlich mit alten Simson-Mopeds und anderen DDR-Oldtimern durch die Stadt fahren. Wegen Glatteis sei die Ausfahrt dann aber abgesagt worden, sagte Veranstalter Enrico Blachnik. Es habe schon auf der Anfahrt einige Stürze gegeben. Die Teilnehmer hätten sich dennoch vor dem Dom versammelt.
Ruhiger geht es später bei den Gottesdiensten im Land zu. Der katholische Bischof Ulrich Neymeyr will in der Christmette am Abend unter anderem auf die Spaltung in der Gesellschaft und die Rolle der Hirten in der Weihnachtsgeschichte eingehen, wie aus seiner Predigt hervorgeht. Nach Angaben einer Bistums-Sprecherin könnte auch der Anschlag von Magdeburg eine Rolle spielen.
Der Landesbischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, Friedrich Kramer, hatte schon zuvor zu Hoffnung aufgerufen. Wenn man genau hinsehe, erzähle Weihnachten eine Botschaft in gewaltsamer Zeit, sagte er dem MDR. Es gehe um Mord, Verfolgung und Flucht. «Das ist nicht heile Welt. Und insofern können diese Texte zu Weihnachten nochmal neu ihre Kraft entfalten.»
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