Mit dem Deutschen Optischen Museum hat eines der derzeit größten Museumsprojekt in Thüringen nach jahrelanger Vorbereitung begonnen. Für das Projekt einer interaktiven Erlebniswelt wurde eigens eine Stiftung gegründet. 56,7 Millionen Euro sollen in das Museum fließen - Geld vom Land Thüringen, von Bund, Stadt, dem Optik- und Elektronikkonzern Carl Zeiss, Stiftungen und weiteren Unterstützern. Allein das Land steure eine Förderung in Höhe von gut 30 Millionen Euro bei, sagte Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) beim symbolischen ersten Spatenstich in der Universitätsstadt.
Eröffnung 2027 geplant
Für das Museum soll die historische Optikerschule saniert und durch einen Anbau ergänzt werden, dessen Fassade mit optischen Effekten spielt. Nach Angaben von Gründungsdirektor Timo Mappes gibt es bundesweit noch kein Museum, das sich ausschließlich der Optik widmet. Die Eröffnung in Jena sei für 2027 vorgesehen.
Jena gilt auch international als ein Zentrum der optischen Industrie und der Optik-Forschung. Die Tradition geht zurück bis Anfang des 19. Jahrhunderts. «Optik ist ohne Jena und Jena ohne Optik kaum vorstellbar», sagte Tiefensee. «Hier und nirgendwo sonst liegen die Wurzeln dieser Technologie, die bis heute einen guten Teil der wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Stärke der gesamten Region ausmacht.»
Hoffnung auf mehr als 100 000 Besucher pro Jahr
Jena verfüge über eine beeindruckende Sammlung, darunter Brillen, Mikroskope, Fotoapparate, Teleskope und Planetarien sowie Glasproben, aber auch Grafiken, Gemälde und Bücher. Die Bestände würden völlig neu präsentiert und zugleich kontinuierlich erweitert.
Mappes erwartet nach Fertigstellung deutlich über 100.000 Besucher pro Jahr - geboten würde ihnen Bildung und Unterhaltung. Tiefensee hofft darauf, dass Technikbegeisterte aus aller Welt nach Jena gelockt werden.
In der Vergangenheit verfügte Jena nur über ein eher lokal ausgerichtetes Optikmuseum mit rund 800 Quadratmetern Ausstellungsfläche. Das neue Museum soll rund 3.000 Quadratmeter bieten. Möglich sein sollen Experimente der Besucher, aufgebaut würden interaktive Vitrinen und Medientische, geboten würde historische Filme und Clips zur aktuellen Optik-Forschung.
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