Die Klassik Stiftung Weimar trauert um die Künstlerin Rebecca Horn. Sie schuf für die Stiftung die bedeutende Rauminstallation «Konzert für Buchenwald», die seit 1999 in einem historischen Straßenbahndepot in Weimar zu sehen ist. Das Werk gilt als eines der bedeutendsten Beispiele zu dem Thema Holocaust in der zeitgenössischen Kunst in Deutschland, so die Stiftung.
Erst am Sonntag, als die Nachricht vom Tod der im hessischen Odenwald geborenen Ausnahmekünstlerin bekannt wurde, hatte die Stiftung noch eine Veranstaltung zu dem Werk im gemeinsamen Programm mit dem Kunstfest Weimar. Mit fünf Meisterschülerinnen und Meisterschülern Horns sei dabei über das «Konzert für Buchenwald» reflektiert worden, sagte die Direktorin der Museen der Klassik Stiftung Weimar, Annette Ludwig. Es sei «eine Veranstaltung als Hommage an die bedeutende Künstlerin zu Ihrem 80. Geburtstag» gewesen, «die nun gewissermaßen zum Requiem wurde».
Ludwig lobte Horn als «eine Meisterin der Eroberung und Aktivierung vergessener Räume und deren Verbindung mit Geschichte, Bewegung, Rhythmen, Licht und Körperlichkeit, für die sie oft Saiteninstrumente als plastische Chiffren einsetzte.» Das «Konzert für Buchenwald» verdichte diese Leitmotive in einer Installation, deren Wirkmächtigkeit auch nach 25 Jahren ungebrochen sei.
Horn starb Freitagabend im Alter von 80 Jahren. Sie galt als eine der wichtigsten Künstlerinnen der Gegenwart.
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten