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Gedenken an Brand der Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar

Das Feuer in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek vor 20 Jahren hat viele Bücher und Teile des Gebäude zerstört. (Archivbild)  / Foto: picture alliance / dpa
Das Feuer in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek vor 20 Jahren hat viele Bücher und Teile des Gebäude zerstört. (Archivbild) / Foto: picture alliance / dpa

Zwei Jahrzehnte nach dem Brand werden Kunstprojekte und Gesprächsrunden zur Erinnerung an die Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar veranstaltet.

Zwei Jahrzehnte nach dem Brand der berühmten Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar soll unter anderem mit Kunst und Gesprächsrunden daran erinnert werden. Ein Programmpunkt ist das Projekt «Ars Ignis. Die Poesie der Zerstörung» der Künstlerin Anna Talens im Rokokosaal und im Studienzentrum der Bibliothek. Die Spanierin arbeitet mit Fragmenten loser Buchseiten und groben Aschepartikeln. Sie widmet sich unter anderem den Resten von Büchern, die nach dem Brand nicht restauriert werden konnten. . Als Teil des Kunstfests Weimars ist ihre Arbeit ab Donnerstag (22. August) zu sehen. Passend dazu sind szenische Lesungen geplant, wie die Klassik Stiftung Weimar mitteilte.

Am 4. September referieren Experten über die Brandursache und die Bergung der beschädigten Bücher. Gesprächsrunden und Präsentationen sind für den 6. September geplant. Dabei geht es etwa um ein Projekt, mit dem Zeitzeugen ihre Erinnerungen, aber auch ihre Erwartungen für die Zukunft der Bibliothek in deren Sammlung einbringen können. Dafür wurden Videointerviews geführt, die dann in der Digitalen Sammlungen der Bibliothek aufgerufen werden können. Auch ein Gespräch zwischen dem aktuellen Bibliotheksdirektor Reinhard Laube und dem Direktor zum Zeitpunkts des Brands, Michael Knoche, ist geplant.

50.000 Bücher in den Flammen verbrannt

Ein Kabelbrand hatte am 2. September 2004 ein Feuer im historischen Gebäude der Bibliothek ausgelöst. 50.000 Bücher und 35 Gemälde aus dem 16. bis 18. Jahrhundert fielen den Flammen komplett zum Opfer. 28.000 Bände wurden unversehrt gerettet. 118.000 Bücher konnten geborgen werden, aber mit teils irreparablen Schäden durch Löschwasser und Feuer. Einige dieser «Aschebücher» werden in speziell entwickelten Verfahren restauriert. 1,5 Millionen Blatt sollen es am Ende sein. 

Bedeutendes bürgerliches Engagement 

Die Katastrophe mache die Verletzlichkeit von kulturellen Überlieferungen deutlich, zeige aber auch ihre tiefe Verwurzelung in der Gesellschaft auf, so die Stiftung weiter. Denn noch in Brandnacht selbst hätten Bürger geholfen, die beschädigten Bücher zu bergen. Später sammelten sie Geld zum Wiederaufbau des Gebäudes und der Sammlungen. 

«Nach 20 Jahren wird deutlich: Der Brand der Weimarer Bibliothek im Jahr 2004 ist ein Geschichtszeichen, das ein neues Bild von Bibliothek und kultureller Überlieferung erzeugt», sagte Bibliotheksdirektor Laube. Dank neu entwickelter Verfahren konnten verloren geglaubte Bücher restauriert und als sogenannte Aschebücher in die Sammlungen der Herzogin Anna Amalia Bibliothek zurückgeführt werden. 

Die Klassik Stiftung verweist auch auf zwei MDR-Produktionen, die an das Feuer erinnern: Die TV-Dokumentation «Die Bibliothek brennt – 20 Jahre nach der Tragödie von Weimar» und der Podcast «Bücher in Asche. Der Brand in der Anna Amalia Bibliothek».

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