Für die Verwandlung der barocken Bühne des Ekhof-Theaters in Gotha werden wieder Helfer mit starken Muskeln gesucht. Bei den Aufführungen zum alljährlichen Ekhof-Festival werden - für die Besucher unsichtbar - die Kulissen noch wie anno 1687 nahezu lautlos im «Untergrund» bewegt. Allein deshalb reisten aus ganz Deutschland Theaterliebhaber an, die diese Verwandlung mit viel Applaus würdigten, teilte die Friedenstein Stiftung Gotha mit.
Die Kulissenschieber werden zu den Proben und zu den Vorstellungen im Sommer benötigt. Den Auftakt gebe die Generalprobe für das Schauspiel «Der Glöckner von Notre-Dame» am 11. Juli, hieß es. Die Hilfskräfte ab 18 Jahren erhielten einen Stundenlohn von 15 Euro und sammelten als Teil eines bedeutenden Theaterfestivals bei vier Proben und neun Aufführungen praktische Erfahrungen mit dieser einzigartigen Kulissenschnellverwandlung.
Das im Westturm des Schlosses eingebaute Theater gilt mit seiner originalen hölzernen Bühnentechnik als die weltweit am vollständigsten erhaltene Spielstätte des 17. Jahrhunderts. Herzog Friedrich I. von Sachsen-Gotha-Altenburg ließ das Theater Ende des 17. Jahrhunderts errichten. Seine künstlerische Glanzzeit erlebte die Spielstätte in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, als 1774 die Seylersche Schauspiel-Gesellschaft um Conrad Ekhof (1720-1778) nach Gotha kam. Heute gehört das Ekhof-Theater zur Europäischen Route Historischer Theater.
Im Sommer wird dort jährlich das Ekhof-Festival ausgetragen. In diesem Jahr sind den Angaben nach in Kooperation mit der Thüringen Philharmonie Gotha-Eisenach vom 1. Juni bis zum 29. September 26 Veranstaltungen geplant. Für einige Aufführungen und Konzerte seien noch Restkarten erhältlich, hieß es.
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