Bei seinen Olympiasiegen trug der Thüringer Biathlet Sven Fischer eine Waffe aus Suhl auf dem Rücken. Mit seinem Karriereende im Jahr 2007 verschwand das letzte Suhler Biathlongewehr aus dem Weltcup. Der engen Verknüpfung zwischen Waffenherstellung und Leistungssport in der Südthüringer Region spürt eine Sonderausstellung im Suhler Waffenmuseum nach, die am Samstag eröffnet wird.
Die Schau «Suhler Biathlongewehre - von Meistern für Sieger» zeigt bis Oktober nächsten Jahres die Zusammenarbeit der Waffenhersteller und des Büchsenmacherhandwerks mit den Trainern und Sportlern auf. Seit 1958 gibt es den Trainingsstützpunkt Biathlon in Oberhof, der bis heute Spitzenbiathleten hervorbringt.
Von den im einstigen Suhler Fahrzeug- und Jagdwaffenwerk entwickelten Biathlongewehren wurden von 1979 bis 1990 verschiedene Modelle gefertigt. Insgesamt wurden nach Museumsangaben rund 210 Stück hergestellt.
Auch Medaillen und Kleidung als Exponate
Die Schau präsentiert dem Museum zufolge zahlreiche Waffen, Prototypen und Entwicklungsstudien. Aber auch technische Unterlagen, Zeichnungen und Versuchsmodelle werden gezeigt. Zudem stellten Sportler aus allen Jahrzehnten zahlreiche Objekte wie Urkunden, Medaillen, Fotos und Kleidung zur Verfügung.
1984 wurde eine Waffe mit dem bis heute einzigartigen Griffspanner erstmals von Frank Ullrich bei den Olympischen Spielen in Sarajevo eingesetzt. Der einstige erfolgreiche Biathlet, langjährige Bundestrainer und heutige Südthüringer Bundestagsabgeordnete ist auch Schirmherr der Ausstellung.
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