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Ohler: Einigung von Stadt und Witzmann wichtiges Signal

Im Streit um die Kündigung der früheren Gleichstellungsbeauftragten Erfurts, Mary-Ellen Witzmann, und der Landeshauptstadt hat es eine Einigung gegeben. (Archivbild) / Foto: Marie-Helen Frech/dpa
Im Streit um die Kündigung der früheren Gleichstellungsbeauftragten Erfurts, Mary-Ellen Witzmann, und der Landeshauptstadt hat es eine Einigung gegeben. (Archivbild) / Foto: Marie-Helen Frech/dpa

Nach der Beilegung des Streits um die Kündigung der Ex-Gleichstellungsbeauftragten Erfurts meldet sich auch die Gleichstellungsbeauftragte des Landes zu Wort.

Thüringens Gleichstellungsbeauftragte sieht in der Einigung im Kündigungsstreit zwischen der Ex-Gleichstellungsbeauftragten Erfurts und der Stadt auch eine Bedeutung für andere Beauftragte in dieser Funktion. «Ein besonders wichtiger Punkt der Einigung ist auch die Anerkennung der geleisteten Arbeit und des Mutes, den Mary-Ellen Witzmann gezeigt hat», teilte die Gleichstellungsbeauftragte des Landes, Gabi Ohler, mit. 

Damit bleibe Witzmann nicht als diejenige in Erinnerung, die etwas falsch gemacht habe, sondern als Gleichstellungsbeauftragte, die ihren Einsatz für Frauen und deren Rechte ernst genommen habe. «Das ist ein wichtiges Signal an alle Gleichstellungsbeauftragten und frauenrechtlich Aktiven. Nur, wenn wir alle unseren Auftrag ernst nehmen und uns nicht mit Diskriminierung und sexueller Gewalt abfinden, sondern uns dagegen wehren, können wir die Verhältnisse ändern», so Ohler. 

Vergleich sieht Abfindung vor

Zuvor war bekanntgeworden, dass Erfurts frühere Gleichstellungsbeauftragte, Mary-Ellen Witzmann, und die Landeshauptstadt ihren Streit um Witzmanns Kündigung außergerichtlich beigelegt haben. Das hatte etwa die Stadt mitgeteilt.

Ein entsprechender Vergleich wurde laut Mitteilung der Stadtratsfraktion der Grünen in einer Sondersitzung des Erfurter Hauptausschusses beschlossen. Dieser sieht unter anderem eine finanzielle Abfindung für Witzmann vor, wie es aus Kreisen hieß.

Vorwürfe am Theater öffentlich gemacht

Witzmann hatte Vorwürfe über mutmaßliche sexuelle Grenzüberschreitungen und mutmaßlichen Machtmissbrauch am Theater Erfurt öffentlich gemacht und war daraufhin im November 2023 unter dem damaligen Oberbürgermeister Andreas Bausewein (SPD) entlassen worden. Gegen ihre Kündigung hatte sie geklagt.

Der neue Oberbürgermeister Andreas Horn (CDU) wollte sie in anderer Funktion zurückholen. Das scheiterte am Veto des Personalrats der Stadtverwaltung. Vor kurzem dann hatte das Arbeitsgericht Erfurt mitgeteilt, dass eine «grundsätzliche Einigung» zwischen den beiden Seiten erzielt worden sei. 

Zum Vergleich mit Witzmann sagte Horn, er halte an den Gründen, die zu ihrer Kündigung geführt haben, nicht fest. «Ich anerkenne ausdrücklich ihre bisher geleistete Arbeit und den Mut, den sie gezeigt hat.» Witzmann selbst sprach laut Mitteilung der Stadtverwaltung von «für alle Beteiligten gut vertretbaren Vergleich». Die bundesweite gesellschaftliche Solidarität, die sie erfahren habe, habe gezeigt, «wie wichtig es ist, nicht weg zu sehen.»

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