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Ramelow: Linke Selbstbeschäftigung «geht mir auf die Ketten»

Der Linken-Politiker Bodo Ramelow redet seiner Partei ins Gewissen. / Foto: Hendrik Schmidt/dpa
Der Linken-Politiker Bodo Ramelow redet seiner Partei ins Gewissen. / Foto: Hendrik Schmidt/dpa

Der thüringische Ministerpräsident redet seiner Partei sehr deutlich ins Gewissen. Und endet mit einer versöhnlichen Botschaft.

Der Linken-Politiker und thüringische Ministerpräsident Bodo Ramelow hat seine Partei eindringlich zum Neuanfang aufgerufen. «Mir geht es auf die Ketten, wie wir uns selber beschäftigen mit uns selber», sagte Ramelow beim Bundesparteitag in Halle. Man müsse Unterschiedlichkeit aushalten. Nicht jeder Spinner spreche im Namen der Partei. «Ich habe keine Lust mehr, für jeden Deppen, der auf X unterwegs ist, den Kopf hinzuhalten», fügte Ramelow hinzu.

Der Vorstand der Partei müsse auch einmal deutliche Worte finden können, ohne sofort dafür angegriffen zu werden. Er wünsche den designierten Vorsitzenden Ines Schwerdtner und Jan van Aken Kraft, sagte Ramelow. «Und ich wünsche uns die notwendige Kraft, uns neu zu sortieren. Das ist für mich heute der Aufbruch.» Die Frage sei nicht, ob man regiere, sondern wofür man einstehe. «Wir stehen nicht für Populismus. Populismus ist anderer Leute Sache. Für Populismus kann man sich nichts kaufen. Wir stehen für konkrete Politik, die den Menschen tagtäglich hilft.»

Die etwa 500 Delegierten bejubelten Ramelows Rede mit langem Applaus. Die Linke ist nach einer Serie von Wahlschlappen und der Abspaltung des Bündnisses Sahra Wagenknecht am Boden. Ramelows Landesverband hatte im September bei der Landtagswahl in Thüringen drastisch Stimmen eingebüßt und muss das Amt des Ministerpräsidenten abgeben.

Die Vorsitzenden Janine Wissler und Martin Schirdewan ziehen sich von der Parteispitze zurück. Van Aken und Schwerdtner stellen sich am Samstag zur Wahl.

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