Thüringens BSW-Chefin Katja Wolf hat zum Start eines Landesparteitages die AfD angegriffen. Sie sei überzeugt, «dass Thüringen eine Alternative zur Alternative braucht, die mit ihrem menschenverachtenden Weltbild und ideologischen Verbrämtheit Thüringen in das finsterste Kapitel deutscher Geschichte zurückführen möchte», sagte Wolf am Samstag vor 41 Mitgliedern des Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW) in Erfurt. Insgesamt sind 47 Menschen Mitglied im Thüringer Landesverband.
Das BSW hatte Mitte März einen Thüringer Landesverband gegründet. In Erfurt wollen die Mitglieder nun eine Landesliste und ein Wahlprogramm erstellen. Im Freistaat wird am 1. September ein neuer Landtag gewählt.
Ein Listenvorschlag des BSW-Landesvorstands sieht Eisenachs Oberbürgermeisterin und frühere Linke-Politikerin Katja Wolf als Spitzenkandidatin auf Platz eins. Der Unternehmer Steffen Schütz soll demnach auf Platz zwei kandidieren, der frühere MDR-Moderator Steffen Quasebarth auf Platz drei. Auf der Liste finden sich auch frühere Grünen-Politiker wie Frank Augsten auf Platz vier oder Roberto Kobelt auf Platz 14.
Das BSW lag in Umfragen in Thüringen zuletzt bei Werten zwischen 13 und 16 Prozent. Bei den Kreistagswahlen am vergangenen Sonntag erzielte es in drei Landkreisen aus dem Stand zweistellige Ergebnisse und stellt den Ortschaftsbürgermeister in Bleicherode.
Wolf machte den Mitgliedern Mut für den anstehenden Wahlkampf. «Unsere Muskeln sind angespannt, unsere Köpfe sind in Höchstform», sagte sie. Die Aufgabe, die vor der jungen Partei liege, sei ein Marathon. «Wir sind dazu verdonnert, alle zusammen über die Ziellinie zu gehen.» Sie habe keine Angst, aber sie habe Respekt vor der Aufgabe. «Thüringen braucht uns.»
Für die Wahl der Landesliste hatte der BSW-Vorstand 22 Kandidaten vorgeschlagen, zehn weitere Vorschläge kamen von den Regionalbeauftragten der Partei. Auf den Vorschlägen stehen auch Kandidaten, die gar keine BSW-Mitglieder sind - etwa der Lehrer und Schulleiter Dirk Hoffmeister auf Platz sechs oder der Student Lennart Strauß auf Platz 20. Bis vor kurzem entschied die Partei noch zentral in Berlin, wer bei BSW mitmachen darf und wer nicht. Inzwischen können die Thüringer BSW-Leute Vorschläge machen.
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