Thüringens Medienstaatssekretär Malte Krückels hat mehr Präsenz für den Kinderfilm in der Filmförderung gefordert. «Der Kinderfilm droht so ein bisschen unter die Räder zu kommen», sagte Krückels am Sonntag bei der Eröffnung des Kindermedienfestivals «Goldener Spatz» in Gera. Um das zu verhindern, sollte etwa im Verwaltungsrat der Filmförderungsanstalt eine Fachfrau oder ein Fachmann für Kinderfilm vertreten sein. Eine eigene Förderjury für Kinderfilme sollte künftig über einen für Kinderproduktionen reservierten Anteil des Fördertopfs entscheiden, sagte Krückels weiter.
Derzeit wird auf Bundesebene über eine Reform des Filmförderungsgesetzes diskutiert. Thüringen versteht sich als Kindermedienland. Nicht nur der Goldene Spatz, sondern auch der Förderverein Deutscher Kinderfilm und der KiKA, der Kinderkanal von ARD und ZDF, haben ihren Sitz im Freistaat.
Eine Besonderheit beim «Goldenen Spatzen» ist, dass die Zielgruppe über die Gewinner des Wettbewerbs bestimmt. Auch in diesem Jahr begutachten 32 Mädchen und Jungen der Kinderjury die Beiträge. Sie müssen sich einig werden, welche Filme mit der Trophäe in Form eines Spatzen ausgezeichnet werden. Die Preisverleihung findet am 7. Juni in Erfurt statt. Bis dahin haben sich die Jurykinder am Sonntag mit der Parole «Streng geheim!» verpflichtet, niemandem etwas über ihre Arbeit zu verraten.
Der «Spatz» gilt laut Veranstaltern als größtes Festival seiner Art. Das in der DDR ins Leben gerufene Festival feiert in diesem Jahr sein 45. Jubiläum.
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