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Mehr Menschen gehen mit Abschlägen in Rente

Die Frührente mit Abschlägen kann jährlich mehrerer Hundert Euro kosten. (Zu dpa «Mehr Menschen gehen mit Abschlägen in Rente») / Foto: Monika Skolimowska/dpa
Die Frührente mit Abschlägen kann jährlich mehrerer Hundert Euro kosten. (Zu dpa «Mehr Menschen gehen mit Abschlägen in Rente») / Foto: Monika Skolimowska/dpa

0,3 Prozent Rentenabschlag monatlich – über die Jahre kann da eine erhebliche Summe zusammenkommen. Trotzdem entscheiden sich viele Menschen nach 35 Versicherungsjahren für die vorzeitige Rente.

Trotz finanzieller Einbußen gehen in Thüringen mehr Menschen vorzeitig nach 35 Versicherungsjahren in Rente. Im vergangenen Jahr betraf das 8.223 Neurentner, wie aus Zahlen der Deutschen Rentenversicherung Mitteldeutschland hervorgeht. Sie nahmen dafür teils erhebliche Rentenabschläge in Kauf. Dennoch war die Zahl der Menschen, die sich dazu entschlossen, höher als die derjenigen, die mit dem Ruhestand bis zur regulären Altersgrenze warteten. 2022 hatten 7.697 Frauen und Männer von der vorgezogenen Rente für sogenannte langjährig Versicherte Gebrauch gemacht.

Diese kann laut DRV Mitteldeutschland mit 63 Jahren in Anspruch genommen werden, wenn die Betreffenden mindestens 35 Jahre Rentenversicherungsjahre vorweisen können. Für jeden früheren Rentenmonat werden ihnen 0,3 Prozent der Regelaltersrente abgezogen. Dies kann sich auf zweistellige Prozentbeträge summieren. Die Abschläge bleiben auch über das Erreichen des regulären Rentenalters hinaus bestehen.

Frührentner können unbegrenzt hinzuverdienen

Unklar ist, ob sich in den gestiegenen Zahlen der Frührentner eine Neuregelung beim Hinzuverdienst niederschlägt. Seit dem vergangenen Jahr kann man beim vorzeitigen Rentenbezug unbegrenzt hinzuverdienen. Die Rentenversicherung erhebt keine Zahlen zu Rentnern, die weiterhin arbeiten. «Wir erleben zumindest keinen signifikanten Anstieg der Beratungen nach dem Wegfall der Hinzuverdienstgrenze», sagt Sprecherin Anne-Kathrin Sturm.

Das Statistische Landesamt hat 2023 im Durchschnitt zwar rund 37.000 Erwerbstätige in Thüringen erfasst, die 65 Jahre und älter waren. Daraus geht aber nicht hervor, ob und in welchem Umfang darunter berufstätige Rentner sind.

Das reguläre Renteneintrittsalter lag laut DRV Mitteldeutschland im vergangenen Jahr bei 65 Jahren und 11 Monaten, zu diesem Zeitpunkt gingen in Thüringen 6.933 Frauen und Männer in den Ruhestand. Das Renteneintrittsalter wird in Deutschland bis 2031 schrittweise auf 67 Jahre erhöht.

In Thüringen sind nach Angaben der DRV Mitteldeutschland im vergangenen Jahr insgesamt 26.729 Menschen Rentner geworden. Die meisten (9.621) nahmen die abschlagsfreie Rente nach 45 Versicherungsjahren in Anspruch. Bekannt ist diese Möglichkeit als «Rente mit 63», weil alle vor 1953 Geborenen ohne Abschläge mit 63 Jahren in Rente gehen konnten. Inzwischen hat sich das Eintrittsalter allerdings mit dem Geburtsjahr erhöht.

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