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Projekt soll Akten der Reichsvereinigung der Juden sichern

Historische Dokumente sollen restauriert werden / Foto: Jens Kalaene/dpa
Historische Dokumente sollen restauriert werden / Foto: Jens Kalaene/dpa

Unterlagen der von den Nazis geschaffenen Reichsvereinigung der Juden sind in schlechtem Zustand. Erste Dokumente sollen nun restauriert werden. Dafür müssen noch Wege gefunden werden.

Stark beschädigte historische Aktenbände der von den Nazis gegründeten Reichsvereinigung der Juden in Deutschland sollen durch ein Pilotprojekt restauriert und gesichert werden. Das Kooperationsprojekt der Herzogin Anna Amalia Bibliothek, des Bundesarchivs und der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) in Hildesheim hat nach Angaben der Thüringer Landesvertretung in Berlin die Arbeit dafür aufgenommen. 

Verfahren müssen entwickelt werden

Die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland wurde 1939 durch die Nationalsozialisten eingerichtet. Der zwangsweise Zusammenschluss aller jüdischen Organisationen und Gemeinden in Deutschland diente der Kontrolle der Jüdinnen und Juden. Später nutzten die Nazis die Mitgliederkarteien für die Deportationen in Konzentrations- und Vernichtungslager. 

Ziel der Zusammenarbeit sei es, mittels spezieller Verfahren die fragilen Dokumente für die Öffentlichkeit zugänglich und sichtbar zu machen, so Michael Hollmann, Präsident des Bundesarchivs. Einige Verfahren müssen den Angaben zufolge auch erst mit dem Projekt entwickelt werden. 

Zahlreiche Akten schwer beschädigt

Das Bundesarchiv verfügt über insgesamt 812 Aktenbände der Reichsvereinigung, von denen 55 stark beschädigt sind. Neun Handschriften davon sollen nun in einem ersten Schritt restauriert werden. 

Bibliothek und Hochschule haben bereits Erfahrungen in der Restaurierung von schwerbeschädigten Bibliotheksunterlagen. Beim Brand der Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar 2004 wurden neben den Verlusten zahlreiche Bände durch Feuer und Löschwasser zum Teil stark in Mitleidenschaft gezogen. 

Nach den Worten von Thüringens Kulturminister Benjamin-Immanuel Hoff (Linke) ist es durch die Zusammenarbeit der drei Institutionen möglich, ein weiteres Kapitel der Verfolgung und Ermordung der Jüdinnen und Juden in Deutschland zu erforschen.

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