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Cottbus verpasst Sprung auf Platz zwei
Die zweite Mannschaft von Hannover II hat im Aufsteiger-Duell die Siegesserie von Energie Cottbus gestoppt. Nach vier Erfolgen hintereinander kam die Mannschaft von Energie-Trainer Claus-Dieter Wollitz in einer chancenarmen Partie nicht über ein torloses Remis hinaus und verpasste den Sprung auf den zweiten Tabellenplatz. «Wer hier ein Tor gemacht, der gewinnt. Wir nehmen den Punkt mit. Wenn man den Spielverlauf ansieht, geht es in Ordnung», sagte Tolcay Cigercy, der in der ersten Halbzeit das Tor knapp verfehlt hatte, auf Magentasport.
«Total unzufrieden» zeigte sich Cottbus-Trainer Wollitz, der die Leistung seiner Mannschaft hart kritisierte. Das Team habe fehlerbehaftet, uninspiriert, mit zu wenig Mentalität und Galligkeit gespielt: «Da verliere ich lieber und mache ein gutes Spiel. Wenn man die Möglichkeit hat auf den zweiten Platz zu kommen, trete ich anders auf. Diese Liga ist so eng, da kann sich keine Mannschaft etwas erlauben.»
Ebenso verärgert ist Wollitz über die anstehende Länderspielpause. Das für das kommende Wochenende angesetzte Spiel im Landespokal beim Oranienburger FC wurde wegen des Deutschland-Besuchs von US-Präsident Joe Biden verschoben. «Einen Testspielgegner haben wir auch nicht», sagte Wollitz, «wir werden die 14 Tage gut nutzen, aber wir sollten dieses Spiel erst einmal gründlich analysieren.» Am kommenden Spieltag gastiert dann Spitzenreiter SV Sandhausen in der Lausitz.
Historischer Hansa-Sieg tut Aue weh
Dieses Glücksgefühl kennen beim FC Hansa Rostock nur noch die Altvorderen: Erstmals seit 57 Jahren feierte der Ostsee-Club wieder einen Sieg im Erzgebirge. Das 2:1 in der Nachspielzeit durch Ahmet Gürleyen bedeutete den ersten Auswärtssieg in dieser Saison für den Zweitliga-Absteiger, für den FC Erzgebirge Aue dagegen die zweite Pleite hintereinander. Knackpunkt, so sahen es alle Beteiligten, war die Gelb-Rote Karte für Aues Pascal Fallmann in der 75. Minute. Von da an spielte nur noch Hansa.
«Wir waren die aktivere Mannschaft, vor allem was den Ballbesitz anbelangte. Es gibt solche Spiele, wo du gut und nah dran an den drei Punkten bist und trotzdem verlierst. Aber der Einsatz hat gestimmt. Die Mannschaft hat nach Köln genau die Reaktion gezeigt, die ich sehen wollte. Und das ist das, was für mich zählt. Das macht mir Hoffnung und gibt Kraft für die nächsten Spiele. Mit so einer Einstellung werden wir noch viele Punkte holen», machte Aues Trainer Pavel Dotchev sich und der ganzen Region Mut. Allerdings fiel auf, dass nun zum wiederholten Mal gerade die Leistungsträger Marvin Stefaniak, Boris Tashchy, Marcel Bär und Mirnes Pepic äußerst blass blieben, nicht für Tempo sorgten und das Auer Spiel ideenlos wirkte.
Hansa profitierte davon, aber auch von den taktischen Kniffen von Trainer Bernd Hollerbach. Der verordnete seinem Team in der ersten Halbzeit eine defensivere Grundhaltung, um dann im zweiten Abschnitt die Gastgeber mit mehr Offensive zu überraschen. Und man war viel effektiver in der Chancenverwertung. Der Ausgleich durch Sigurd Haugen (32.) nach Aues Führung durch Kilian Jakob (12.) war die erste große Möglichkeit der Kogge, das Siegtor folgte auf einen Eckball. «Standards sind eine unserer Waffen», sagte Kapitän Franz Pfanne.
Dynamo nicht effizient genug
Schon früh in der Saison ist Dynamo Dresden in eine Ergebniskrise gerutscht und hat dabei die Tabellenführung verloren. Aus den letzten vier Spielen ging die Mannschaft von Dynamo-Trainer Thomas Stamm nur einmal als Sieger vom Platz, die 1:2-Schlappe bei Borussia Dortmund II zum Auftakt des 9. Spieltags war schon die zweite Niederlage in dieser Spielzeit. «Wir haben über weite Strecken ein gutes Spiel gemacht mit vielen Chancen über 90 Minuten, die wir nicht genutzt haben. Auf der anderen Seite lassen wir zwei Chancen zu, die wir nicht gut verteidigt haben», sagte Stamm.
Jordi Paulina kurz nach dem Wiederanpfiff (46.) und Antonio Forti aus 25 Metern sorgten für den Sieg der Bundesliga-Reserve, Christoph Daferner nutzte nur eine der vielen Möglichkeiten zum zwischenzeitlichen Ausgleich (66.). «Wir müssen uns vorwerfen, dass wir nicht so effizient waren auf den letzten Metern. Chancen waren da. Da war Dortmund deutlich effizienter», sagte Stamm.
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